«Some day we will die, Snoopy» sagt Charlie Brown in einem Cartoon zu seinem Hund. «True, but all the other days we will not» antwortet dieser.
Welch starke Aussage! Ja, eines Tages werden wir sterben. Doch an den restlichen Tagen tun wir es nicht. Und das ist das Leben vor dem Tod. Mich lassen diese Zitate nachdenken. Es ist, als dränge sich die Frage auf, wie ist denn mein Leben vor dem Tod? Um das zu beurteilen, muss ich ein Kriterienraster anwenden. Sonst wäre Leben ja einfach IST. Es wäre so oder so.
Jeder Mensch hat sein eigenes Kriterienraster. Bei mir hängt die Bewertung des Lebens sehr stark damit zusammen, was ich aus dem Moment mache. Ich, wir, gebe(n) dem Leben einen persönlichen Wert. So im Stil von Ausbildung, Karriere machen, heiraten, Familie gründen, ein Haus bauen, sich beruflich selbstständig machen … Alles erreicht. Oh … Dessen war ich mir gar nicht so bewusst. O. K. Bleibt die Frage, was tue ich dann noch?
Wie kann ich das Leben vor «the end of the line» gestalten? Welchen Inhalt gebe ich ihm?
Hinsehen. In sich gehen. Sich sanft verändern
Wer viel erreicht hat, braucht neue Ziele. Das fängt zum Beispiel mit einer beruflichen Standortbestimmung an. Mit der Suche nach neuen Perspektiven. Je älter man ist, desto stärker ist die Sinnfrage. Geld hat man genug verdient, Karriere hat man auch gemacht. Nun geht es um den Lebensinhalt, so höre ich es dann und wann von Coachees. Um zu wissen, wohin ich will, muss ich wissen, wer ich bin. Denn als 50-jähriger werde ich kaum Chancen haben, mich bei der NASA für einen Platz als Astronaut zu nomimieren.
Hinsehen bedeutet darum auch eingestehen. Ich bin zu alt für solche Höhenflüge. Zum Piloten reicht es auch nicht mehr. Bleibt das Bodenständige. Kranführer vielleicht, um bei meinen «hohen» Zielen zu bleiben.
O. K. Der Blick von oben herab könnte grundsätzlich schwierig werden. Vielleicht geht es gar nicht um mich? Sondern um die nachfolgende Generation. Ihnen helfen, ihre Träume zu verwirklichen. NASA (langfristige Ziele) in Zwischenschritte aufteilen. Erfolge bewusst wahrnehmen und feiern. Begleiten bis zum Abheben. Alt und Jung.
Das tue ich als Coach. Das gehört zu mir. Zu meiner Erfahrung und zu meinem Lebenssinn. In das zweite Glied treten. Statt Spieler, neu Trainer.
Mit Coaching entdecken und fördern
Coaching will fördern. Fördern hält jung. Als ich vor einigen Jahren als Trainer an einer Kinder-Unihockeywoche teilgenommen hatte, trainierte ich die U14. Jungs, die sowohl körperlich in der Entwicklung standen und auch viele Fragen betreffend Zukunft klären mussten. Begleiten. Fragen kennen. Ziele teilen. Erfolg planen. Fördern und fordern. All das sind wertvolle Aufgaben, die letztendlich auch Auswirkungen im Privat- wie im Berufsleben haben. Während ich in dieser Woche einiges «gegeben» hatte, bekam ich vieles retour. Wir waren eine «temporäre» Familie.
Der Mensch ist Teil eines Systems. Lothar Linz, Autor des Buchs «Erfolgreiches Teamcoaching» schreibt darin, dass «Team» ein altenglischer Ausdruck sei und «Familie» bedeutet. Wir brauchen einander. Manchmal mehr, manchmal weniger. Individualpsychologie nach Alfred Adler ist eine soziale Psychologie. Dank dieser weiss ich heute, dass vieles von meinem Tun auch einen Zusammenhang mit meinen Mitmenschen hat.
Reflektiere ich meine kleine Analyse, so stelle ich fest, mein Leben vor dem Tod muss ein soziales Leben sein.
«Some day we will die. Yes. But all the other Days we will live.
Working together to win!
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