«Die Menge aber auf etwas aufmerksam machen, heisst: dem gesunden Menschenverstand auf die Spur helfen.» Aufmerksamkeit mag im Moment unauffällig sein. Doch ihr Potenzial ist gross, wie die folgende Geschichte zeigt.
Die Menge aber auf etwas aufmerksam machen, heisst: dem gesunden Menschenverstand auf die Spur helfen.
Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph der Aufklärung
1955 irgendwo im Kongo. Eine Mutter eilt mit ihrem Neugeborenen zur nahe gelegenen Krankenstation. Ihrem Sohn wurde nach der Geburt die Nabelschnur abgetrennt und danach versucht, seinen Nabel abzubinden. Was misslang und zu einer lebensgefährlichen Entzündung führte.
Es ist eine Zeit, in der Krankenhäuser noch durch die örtliche katholische Mission geführt werden. Die Mutter ist protestantisch und wird trotz intensivem Flehen abgelehnt und abschätzig behandelt. Mit ihrem schwerkranken Jungen auf den Armen macht sie sich auf den Weg nach Hause in die Hoffnungslosigkeit.
Ein Nachtwächter jedoch sieht die Frau und schreibt eine Nachricht an Majken Bergmann, eine schwedische Lehrerin, die an einer Mädchenschule der Pfingstmission unterrichtet. Die Nachricht erreicht sie um drei Uhr nachts. Sofort läuft sie zu der Mutter und erkennt die Dringlichkeit. Beim ersten Morgengrauen rennt sie zur zweiten Krankenstation und beschreibt in aller Deutlichkeit den Zustand des Jungen. Majken Bergmann wird anders behandelt als die Mutter bei der anderen Krankenstation.
Der Junge wird umgehend angenommen und erhält Antibiotika. Nach der dritten Dosis ist die Krise überwunden.
Der Junge erlebt noch viele weitere Herausforderungen. Korruption. Gewalt. Bürgerkrieg. Es ist kein einfaches Leben. Doch er begreift, dass er durch medizinische Hilfe gerettet wurde und wird selbst Arzt. Sein Name ist Denis Mukwege. Er wird Menschenrechtsaktivist, Gründer und leitender Chirurg des Panzi-Hospitals in Bukavu.
Mukwege gilt als weltweit führender Experte für die Behandlung von Verletzungen von Mädchen und Frauen, die durch Gruppenvergewaltigungen sowie gezielte physische Unterleibsschändungen verursacht wurden.
Mukwege wurde für seine Arbeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Dies ist eine Geschichte aufmerksamer Menschen. Menschen, die wahrgenommen und sofort oder mit grosser Ausdauer gehandelt haben. Und sie zeigt, welch grosse Auswirkungen solche Aufmerksamkeit haben kann.
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Aufmerksamkeiten überraschend anders
«Ich habe heute ein paar Blumen nicht gepflückt, um dir ihr Leben zu schenken.» Aufmerksamkeiten der besonderen Art. Weiterlesen auf coaching-persoenlichkeitsentwicklung.ch.
Denis Mukwege - «Meine Stimme für das Leben»
Für seinen Einsatz für die Opfer sexueller Gewalt wird der kongolesische Arzt Denis Mukwege am 10.12.2018 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In seiner mitreissenden Biografie erzählt er, wie aus dem Pastorensohn ein weltbekannter Mediziner wurde. Weiterlesen auf Weltbild.ch.
Kreativität entstehen lassen
Der Anstubser von letzter Woche, hier als Reminder.
«Wenn du kreative ArbeiterInnen willst, gib ihnen genug Zeit zum Spielen.» Vom Gewinn, Kreativität natürlich entstehen zu lassen.
Leben heute gestalten
Meine Coaching-Angebote im Überblick.
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Möchte mich bedanken für den Anstubser der Woche und die tollen Lesetipps, die Sie mir regelmässig zustellen. Konnte schon viel gelesenes in meinem tägliches Leben einsetzen und davon auch profitieren. Freue mich weiterhin von Ihnen zu lesen zu dürfen.