Das individualpsychologische Coaching – Hintergründe im Vordergrund

Individualpsychologie nach Alfred Adler

Die Basis meiner Coachingausbildung ist die Individualpsychologie, eine einfache Psychologie des Alltags. Wer hat sie gegründet und wie hat sie sich weiterentwickelt? Hier die wichtigsten Infos auf einen Blick.

Der Gründer der Individualpsychologie: Alfred Adler

Alfred Adler wird 1870 in Wien als Sohn eines jüdischen Getreidehändlers geboren. Von seiner Mutter wird er aufgrund zahlreicher Krankheiten liebevoll umsorgt. Später studiert Adler Medizin und eröffnet eine Praxis in einem Armenviertel in Wien. Dort wird er stark durch die leidenden Menschen um ihn herum geprägt, so dass er sein Leben lang dem Sozialismus zugewandt ist. Schon früh nimmt Adler an der sagenumwobenen Mittwochsgesellschaft teil in Sigmund Freuds berühmter Praxis. Dort treffen sich regelmässig mehrere junge Psychoanalytiker zur gemeinsamen Diskussion. Als es ihm dann wirklich zu viel wird, trennt sich Adler von seinen Kollegen und gründet den Verein für Individualpsychologie.

Adler möchte sich mit dem Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist beschäftigen und weniger mit Trieben oder Instanzen wie Freud. Er wird zum Praktiker. Seine Schwerpunkte sind ab jetzt die Ausbildung von Pädagogen und die Gründung von Erziehungsberatungsstellen. 1935 nach Beginn des zweiten Weltkriegs emigriert Adler in die USA. Dort hat er zwei Gastprofessuren. Nur zwei Jahre später stirbt Adler an einem Herzschlag.

Der heutige Einfluss der Individualpsychologie

Wie kann man seine Persönlichkeit zur Entfaltung bringen? Alfred Adlers auf Selbstverwirklichung ausgerichtetes Menschenbild hat bis heute grossen Einfluss auf Pädagogik, Psychologie und Beratung. Er sieht das Bedürfnis nach Geltung, Sicherheit und persönlicher Vollkommenheit als innere Motoren des Menschen. Mit Vollkommenheit meint Adler die Überwindung der Minderwertigkeit des Menschen.

Denn da sich alle Menschen auf irgendeine Weise minderwertig empfinden, sind wir alle auch Getriebene, die mit Leistung, Erfolgen und kulturellen Errungenschaften den Minderwert zu kompensieren versuchen. Je stärker das Minderwertigkeitsgefühl ist, desto eher kommt es zu einer Überkompensation und schlimmstenfalls zu einer Neurose. Diese zeigt sich durch ein extrem starkes Geltungsstreben.

Das Gemeinschaftsgefühl, die Liebe zu meinem Nächsten, stellt eine andere Art der Kompensation dar, für die Adler wirbt. Dabei stellt sich der Mensch in den Dienst der Gemeinschaft, womit die eigene Familie, aber auch die Gesellschaft als Ganzes gemeint ist.

Heutige Berufsfelder der Individualpsychologie

Das individualpsychologische Coaching und die Stärkung der Pädagogik waren Herzensthemen von Alfred Adler. Bis heute wird sein Anliegen in vielen Berufsfeldern fortgeführt. Ein individualpsychologisches Einzelcoaching hilft Menschen, den eigenen Weg in der Gemeinschaft und zu den Nächsten zu finden. In festgefahrenen Verhaltensmustern und Konflikten wird Hilfe zu neuem Selbstvertrauen und positiven Beziehungserfahrungen angeboten.

 

Die eigene Lebenssituation wird klarer erkannt und es können gemeinsam Lösungen entwickelt werden.

In Beratungsstellen werden Lehrer, Eltern und Erzieher präventiv bei der Erziehung von Kindern unterstützt. Es werden verlässliche Bindungen zwischen Eltern bzw. Pädagogen und Kindern aufgebaut, die von Sicherheit und Annahme geprägt sind. Die Arbeit mit Kindern bietet viele erfüllende Momente. Ein Kind lacht und wächst, die Gruppe gibt sich gegenseitig Halt und die Lernumgebung gestaltet sich positiv. Bei Konflikten in der Gruppe oder mit einzelnen Kindern, wenn die Fachkräfte frustriert und alleine zurücklassen werden, helfen regelmässige Kurse. So entwickeln sich Kindertagesstätten, Schulen und Erziehungsberatungsstellen weiter durch die individualpsychologische Beratung, die praxisorientiert und nachhaltig wirksam ist.

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