Zwei Polizisten im Verhör mit dem Bösewicht. Weil der sich weigert auszusagen, geraten die beiden Gesetzeshüter in einen Streit. Diese Verhörform ist mittlerweile als bewusst inszeniertes Schauspiel bekannt. Auf dem Höhepunkt des Streites verlässt ein Polizist wütend den Raum, während es der andere nochmals «versucht». Vertrauensvoll versucht. Und zumindest im Fernsehen mit Erfolg: Der Bösewicht öffnet sich und fängt an zu erzählen.
Negative Selbstkritik hat immer eine Vorgeschichte
Wenn wir gestresst sind, kommt dies meistens nicht von ungefähr. Es bahnt sich etwas an. Wir verlieren allmählich die Geduld. Die Erwartungen an uns selbst nehmen immer mehr zu. Stress schwächt unsere Aufmerksamkeit. Lässt uns nur noch funktionieren. Selbstkritik wird dabei härter. Wird negativer. Verliert den Bezug zur Menschlichkeit, zu den eigenen Möglichkeiten und Grenzen.
Reflexion: Aufdecken von Wahrheiten
Selbstreflexion hat andere Ziele als negative Kritik. Reflexion ist ein bewusstes Anhalten. Ein sich selbst Wahrnehmen und Zuhören. Die kanadische Sängerin Céline Dion beschreibt in ihrer Biografie, wie sie immer wieder Interviews von der Presse mit sich angehört hatte. Sie wollte wissen, wie sie wirkt und was sie daraus lernen kann. Diese Bereitschaft, hinzuhören, hat sie konsequent beibehalten und dadurch grossen Einfluss auf ihren Erfolg nehmen können. Dies ermöglichte ihr, sich weiter zu entwickeln.
«Auch das Denken schadet bisweilen der Gesundheit.»
Aristoteles
Insbesondere in Stresssituationen ist die Gefahr, in negative Selbstkritik zu fallen, gross. Wir neigen so oder so zu negativen Gedanken. Negative Selbstkritik bremst und aus, sachliche Reflexion hingegen bringt uns voran. Oft ist es besser, in Zwischenschritten zu denken. Reflektieren als Gewinn betrachten. In Sachen Selbstkritik eher Lightversionen anwenden. Denn niemand macht etwas zu 100 % falsch.
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