Wussten Sie, dass fast 78 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer im sogenannten tertiären Sektor arbeiten, dem Dienstleistungssektor, wo man die meiste Zeit in einem Büro verbringt – in der Regel 42 Stunden pro Woche. Damit wird die Büroeinrichtung zu einem wichtigen Element, der grossen Einfluss auf die Motivation der Arbeitnehmenden hat. Einen Büroraum zu gestalten, beinhaltet verschiedene Kriterien. Eines der wichtigsten ist es, menschliche Bedürfnisse und Eigenheiten soweit wie möglich mit dem Workflow und Image der Firma abzustimmen. Und umgekehrt.
Die Themen im Überblick:

Vom Einfluss der Büroeinrichtung auf die Arbeitsmotivation
In meinen mittlerweile 44 Jahren Berufstätigkeit habe ich in verschiedenen Firmen an unterschiedlichen Arbeitsplätzen gearbeitet – Grossraumbüro wie auch Einzelbüro.
Von meiner Persönlichkeit und Arbeitsweise her habe ich mich in den Einzelbüros am wohlsten gefühlt. Vor allem aus akustischen Gründen. Manche Büromitarbeiter:innen hörten gerne Musik im Hintergrund, was meine Konzentration negativ beeinflusste, um es ganz sachlich auszudrücken. Manche Kolleg:innen diskutierten gerne laut und lange, andere lieber flüsternd.
In einem normalen Büroalltag bekommt man also so einiges mit. Und das mehr oder weniger freiwillig.
Mehr räumliche Nähe dank Grossraumbüros
Im Lebensraum Büro ist man gemeinsam unterwegs, lernt sich gegenseitig immer besser kennen und macht die verschiedensten Erfahrungen.
In Grossraumbüros nimmt nicht nur die Akustik Raum ein, auch die Gerüche der Mitarbeitenden breiten sich aus, sei es kosmetischer oder gastronomischer Art.
Vor allem dann, wenn alles offen ist oder der Raum eng und man einander umso näher kommt. Es gibt Menschen, die das lieben, andere hingegen fordert Nähe mehr heraus. Räumliche wie psychische Nähe. Nicht alle brauchen oder vertragen gleich viel. Zuviel davon löst jedoch immer den Wunsch nach einer gesunden Distanz aus.
Die ideale Büroeinrichtung gibt es nicht. Weil wir individuelle Menschen mit individuellen Bedürfnissen sind.
Und früher? Für unsere Vorfahren war der Arbeitsplatz draussen. Unter freiem Himmel. Bei Sonnenschein, Regen, Schnee. Andere Voraussetzungen, andere Ziele. Unsere Arbeitswelt hat sich weiterentwickelt (oder zumindest anders entwickelt) und der Berufsalltag wurde vermehrt ins Innere verschoben. Ein Einblick.


Entwicklung der Arbeit: Verschiebung vom Feld ins Büro
Laut Bundesamt für Statistik (admin.bfs.ch) arbeiteten im Jahr 2024 77,8% der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor (tertiärer Sektor), 19,9% im Industriesektor (sekundärer Sektor) und 2,3% in der Landwirtschaft (primärer Sektor).
Das sind eindrückliche Zahlen. Sie bekommen eine noch höhere Bedeutung, wenn man sie mit den Werten einer Vorperiode vergleicht.
Beim Start der Messungen im Jahr 1860 war nahezu die Hälfte (46,7%) der Erwerbstätigen im Landwirtschaftsbereich tätig, ein etwas geringerer Teil (42,6%) in der Industrie und 10,7% im Dienstleistungssektor.
Dieser Vergleich zeigt deutlich auf, wie sich die drei Sektoren verändert haben, nämlich in ein ziemlich genau gegensätzliches Muster.
Statt landwirtschaftliche oder industrielle Produktion viel mehr Dienstleistungen. Unser Arbeitsumfeld hat sich also hauptsächlich nach indoor verlagert und Büros sind zum Dreh- und Angelpunkt unserer Arbeitswelt geworden. Deshalb hier unser Hauptthema «Lebens- und Motivationsraum Büro»,
Büroeinrichtungen sind wichtig, denn sie beeinflussen Workflow, Handling, Atmosphäre und Bedürfnisse und sollten sich gleichzeitig daran orientieren.
Der Einfluss von Workflow, Handling, Atmo und Bedürfnissen
Aus Erfahrung wissen wir, dass eine gute Stimmung in der Klasse die Lernbereitschaft und das Aufnahmevermögen der Schüler steigert. Auf der anderen Seite leiden wir, wenn beispielsweise die Raumtemperatur zu hoch ist und unser Denken negativ beeinflusst. Unsere Arbeitsumgebung ist also massgeblich an Erfolg oder Nichterfolg beteiligt.
Eine moderne Büroeinrichtung kann vieles. Sie kann:
- eine angenehme Atmosphäre schaffen
- das Firmenimage prägen
- Mitarbeitenden Wertschätzung vermitteln
- die Gesundheitsvorsorge unterstützen
- den Dialog fördern und gleichzeitig Raum für Stille schaffen
- den Workflow unterstützen mit räumlicher Nähe der jeweiligen Schnittstellen
- Rücksicht nehmen auf die unterschiedlichen Akustik-Bedürfnisse von Mitarbeitenden
- etc.
Was sie nicht kann
Eine Büroeinrichtung kann Grundlagen erfüllen, löst uns als Mitarbeitende jedoch nicht aus der Verantwortung heraus, was wir selbst daraus machen. Sie kann darum nicht
- für unseren Umgang mit anderen verantwortlich gemacht werden
- sich selbst pflegen
- unseren privaten Austausch aus der Geräuschkulisse herausfiltern
- gefühlt schlechte Tage zu guten machen
Wer zu spät kommt …
Im Trend sind Grossraumbüros, wo Mitarbeitende keinen festen Arbeitsplatz mehr haben. Wer zuerst kommt, hat die besten Plätze. Und ich bezweifle, dass sich da nicht auch gewisse Territorialansprüche breit machen können.
Gruppenbildungen
Es gibt wie so oft Gruppenbildungen. Diejenigen die vorher schon immer zusammen waren, sind es auch jetzt noch. So weit so ok. Nur wurde das gesamte Office umgebaut, damit genau dies nicht mehr der Fall ist und ein Austausch unter dem gesamten Personal stattfinden kann. Unter dieser Voraussetzung können solche Gruppen ausgrenzend wirken.
Gewohnheiten überwinden
Und wenn es so ist, dass der gewünschte Austausch nach einem halben Jahr nicht mehr stattfindet, weil der grösste Teil des Personals immer wieder am selben Ort sitzt? Der Mensch ist und bleibt halt ein Gewohnheitstier.
Um solche Gewohnheiten verändern zu können, braucht es eine bewusste Entscheidung. Eine sogenannte bewusste gegenteilige Handlung zu dem, was in unser internes System einprogrammiert ist.

Begrenzter Spielraum moderner Büroeinrichtungen
Wer ein Büro einrichten will, muss flexibel sein. Ein Gebäude hat nicht viel Spielraum, wenn es zum Beispiel um die Morgen- oder Nachmittagssonne geht, um die Strassenseite oder die Seesicht. Es wird immer hellere und dunklere Büros geben. Diesen Umständen kann vielleicht Rechnung getragen werden.
Dass bei der Büroeinrichtung bewusst mit hellen, Licht reflektierenden Möbeln oder Elementen, beispielsweise Spiegeln, gearbeitet wird, die den Raum etwas heller machen.
Ideal ist natürlich, Mitarbeitende in den Prozess der Büroeinrichtung mit einzubeziehen.
Mitsprachrecht motiviert, während vollendete Tatsachen sich oft nicht so gut anfühlen. Die meisten von uns ziehen einen Arbeitnehmer vor, der uns offen und menschlich begegnet. Eine zugewandte Beziehung nimmt viele Wünsche und Bedürfnisse auf und versucht sie so gut wie möglich umzusetzen. Unzufriedene Mitarbeitende können ein Zeichen dafür sein, dass mehr Austausch mit Vorgesetzten dran wäre.

Fazit: Wirkung von Beziehung und Büro
Beziehung: Wie eine Büroeinrichtung gestaltet wird, hängt in erster Linie von den Zielen und dem Workflow eines Unternehmens ab. In beiden Fällen sind Mitarbeitende täglich involviert und sollten darum bei der Büroplanung ihre Ideen und Hinweise einbringen dürfen. Das mögen kleine, unscheinbare Dinge sein. Doch sie sind wichtig.
Erfahrungsgemäss können es genau die Kriterien sein, die mitentscheiden, ob wertvolle Mitarbeitende bleiben oder zur Konkurrenz wechseln.
Büroeinrichtung: Sie entscheidet mit, ob man neue Mitarbeitende gewinnen kann. Weil sie Wertschätzung und Firmenimage widerspiegelt und somit Identifikation und Perspektiven fördert.
© coaching-persoenlichkeitsentwicklung.ch, 19.9.2025
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