Die Bürowelt in der Schweiz verändert sich – wirklich?

Bürotrends: Wie geht Büroeinrichtung in Zukunft und wie gehen Mitarbeiter damit um?
Bürotrends: Wie geht Büroeinrichtung in Zukunft und wie gehen Mitarbeiter damit um?

Die Schweizer Bürowelt wandelt sich. Wie beim verdichteten Bauen rücken wir auch in unseren Offices näher zusammen. Das Büro von morgen sieht anders aus – so zumindest sehen es vorwiegend kostenbewusste Firmen.

Der Artikel «Diese vier Trends prägen das Büro von morgen» aus der Zeitschrift «Bilanz», beschreibt vier Ausrichtungen, die sich aus einer Umfrage von Wissenschaftlern der Universität Basel (im Auftrag der Immobilienfirma Jones Lang LaSalle, JJL) ergeben haben. 570 Unternehmen haben sich an dieser Umfrage beteiligt.

Fazit: Das Pult wird öfter geteilt, aber nicht gerne. Mitarbeiter rücken näher zusammen und das Essen bleibt wichtig.

«Teilete» und Zusammenrücken

Der durchschnittliche Schweizer Büroangestellte habe immer noch einen eigenen Arbeitsplatz, ist im Artikel zu lesen. Das kann sich in Zukunft schnell ändern. Der Antreiber heisst Kostenoptimierung. Wenn Mitarbeiter aus Krankheits- oder anderen Gründen ausfallen, sollen die leeren Schreibtische künftig von andern genützt werden können. So zumindest ist es von einigen Unternehmen geplant, wenn auch erst in einem zweiten Schritt. Nämlich dann, wenn der Platz grundsätzlich zu eng wird. Ein Zuwachs an Mitarbeitern bedeutet demnach in Zukunft nicht mehr Büroausbau, sondern zusammenrücken.

Teilen war schon immer sinnvoll, aber in manchen Bereichen unseres Lebens auch schwierig. Wir haben es uns etwas abgewöhnt. Wohlstand und Luxus sind sehr angenehm und schwer wieder wegzudenken. In welchen Branchen so eine «Teilete» möglich ist, wird sich zeigen.

Digitalisierung rückt das Homeoffice immer mehr in den Vordergrund

Die Digitalisierung macht es möglich: Immer mehr Mitarbeiter arbeiten von zuhause aus oder in Shared-Offices. Und nicht nur das: Wenn Daten nicht mehr ausgedruckt werden, sondern nur noch in elektronischer Form vorliegen, braucht die Einrichtung viel weniger Platz. Eine Festplatte mit einem Terra schafft den nötigen Raum. Laut oben genannter Umfrage ist der Platzbedarf von 20 auf 17 Quadratmetern pro Mitarbeiter gesunken.

In gewissen Branchen oder Jobs kann ein Zusammenrücken heikel werden. Nähe bedeutet auch Ablenkung und diffizile Daten verlangen nach einem  gewissen Mass an Diskretion. Einsparen von Büroraum muss also wohl überlegt sein.

Kostenfaktor ja – aber nur bedingt

Dass der Kostenfaktor nicht das Hauptkriterium sein darf, zeigt auch, dass es den befragten Firmen sehr wichtig ist, einen guten Anschluss an den Öffentlichen Verkehr und genügend Parkplätze zu haben. Als ganz wichtig werden die Verpflegungsmöglichkeiten eingestuft. Eine leckere Mahlzeit motiviert und stärkt Körper und Seele.

Fazit: Die Balance finden und Erfahrungen sammeln

Veränderung birgt immer Risiken in sich. Was auf dem Papier nach Kosteneinsparung aussieht, muss genauer betrachtet werden. Menschen sind keine Schachfiguren, die man beliebig verschieben kann. Verlassen Mitarbeiter eine Firma, weil sie keinen eigenen Arbeitsplatz mehr haben können, werden die Kosten – zumindest im Graubereich – umgehend steigen. Denn neue Mitarbeiter einzuführen, fällt ins Geld.

Es gilt genau zu beobachten, Feedbacks von Mitarbeitern ernst zu nehmen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Im Suchen einer guten Balance wird sich zeigen, was sich bewährt.

Quelle und Tipp:

 

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