Erinnern Sie sich noch an die praktischen Lektionen, um Autofahren zu lernen? An dieses seltsame Gefühl von Verantwortung und Macht? Macht, weil wir Gas geben und andere beeindrucken können? Verantwortung, weil uns bewusst wird, ohne rechtzeitiges Bremsen können Menschen zu Schaden kommen? Die ersten Fahrstunden – geprägt von Vorsicht. Reichlich Abstand zum vorderen Auto und die Angst, mitten auf der Kreuzung plötzlich stehen zu bleiben und um sich herum ein Hupkonzert! Angst vor falschen Reaktionen. Angst vor … Und doch sind wir bis heute weiter gefahren.
Fahren, wahrnehmen, anwenden
Wenn ich heute von A nach B fahre, weiss ich in der Regel nicht mehr, wie oft ich in einen anderen Gang geschaltet habe. Wo gebremst und welche Verkehrstafeln mir begegnet sind. Es läuft einfach so in mir drin und mit mir ab. Kompetenzen, die sich automatisiert haben und die ich zur richtigen Zeit abrufen kann. Das offensichtliche Geheimnis zum Erfolg lag im Üben, Üben und nochmals Üben. Im Fahren, wahrnehmen und anwenden. Nach diesem Prinzip sind nachhaltige Lernprozesse möglich.
«Der Gegner im Kopf ist viel stärker, als der Gegner auf der anderen Seite.»
Timothy Gallwey
Wir bestimmen mit, wie wirksam und nachhaltig Lernprozesse sein können. Wir, das sind unter anderem unsere innere Stimmen (Selbstwert, Erfahrungen, Kultur etc.). Wir ertragen mehr, wenn wir unsere Berufung und unsere Stärken kennen und leben. Beides stärkt unser Selbstbewusstsein. Hilft uns Dinge zu wagen, die wir als schwierig einstufen. Den Gegner im eigenen Kopf können wir mit positiven Erfahrungen und Ausdauer überwinden. Und positive Erfahrungen können wir machen, wenn wir uns auf realistische Herausforderungen einlassen.
Wie wäre es, wenn ein Kleinkind denken würde: Jetzt bin ich zehnmal hingefallen – ich glaube, Laufen ist nichts für mich!?
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