«Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.» Anders denken, anders einschätzen, anders fühlen. Ein Beispiel, wie Angst innerer Berührung weicht.

Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.
Marie von Ebner-Eschenbach
«Toll», «Cool!», «Schlimm!». Wenn es darum geht, ein Ereignis zu beurteilen, bekommen wir manchmal die unterschiedlichsten Einschätzungen zu hören. Wie können Menschen die gleiche Situation so unterschiedlich erleben? Das Geheimnis dieser Widersprüchlichkeit liegt in unserem Inneren.
Wir selbst sind es, die dem Erlebten oder Ereignissen eine Bedeutung geben.
Kürzlich bin ich auf den Film «Ein Jahr unter Wölfen» gestossen. Wölfe faszinieren mich seit jeher, also habe ich ihn mir angeschaut. Der Aquarellmaler Yves Fagniart und der Fotografen Olivier Larrey wollen das Leben der Wölfe aus nächster Nähe beobachten und festhalten.
Dafür machten sie sich auf, an den östlichen Rand von Finnland, nahe der russischen Grenze. Dort lebten sie während 80 Tagen in einer Hütte. Vor sich eine Schneefläche. Wölfe sind sehr scheu und deshalb unterhielten sich die beiden nur flüsternd und wurden, bewegungslos und leise, selbst Teil der poetischen Landschaft. Ein stilles Ausharren, in das der Zuschauer automatisch mit hineingenommen wird.
Lange Zeit sind nur schwarze Kolkraben auf kahlen Baumstümpfen zu sehen, einmal ein neugieriger Vielfrass. Irgendwann ein nächtliches Heulen … Und endlich taucht ein Wolf auf – und schliesslich ein ganzes Rudel. Was sich nun abspielt, ist unscheinbar und packend zugleich. Am letzten Tag verlassen die beiden die Hütte und geben damit ihren Schutz auf.
«Nach 80 Tagen spüren wir einen Stich im Herzen. Wie wenn man seine Liebsten verlässt, ohne zu wissen, ob man sie je wiedersehen wird. Als wir die Türe schliessen, haben wir das seltsame Gefühl, wir könnten dort draussen bleiben. Ungeschützt unter den Wölfen. Nachdem wir sie lange beobachtet haben, fühlen wir uns nun beobachtet. Ganz ohne Angst.»
Angst und Abneigung Wölfen gegenüber sind in unserer Kultur weit verbreitet. Rotkäppchen lässt grüssen. In der Schweiz hatten wir den Wolf Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet.
Daher ist es ein ungewöhnliches Bild, das dieser Film vermittelt. Über Wölfe und auch über Menschen. Ohne Schönfärberei – ein Wildtier bleibt ein Wildtier und darum ist Distanz für beide Seiten wichtig. Doch da ist kein Schüren von Ängsten, wie wir es derzeit in vielen Medien erleben. Die beiden Protagonisten zeigen eine offene Haltung mit der Bereitschaft, sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen.
Vielleicht können wir bei Gelegenheit etwas von dieser Einstellung übernehmen – in Bereichen, die für uns mit Angst besetzt sind. Vielleicht erleben wir dann auch unsere Überraschungen.
Weiterführende Tipps
Entwicklungszone trotz Ängsten zulassen

«Man muss zu weit gehen, um herauszufinden, wie weit man gehen kann.» Entwicklungszone: Etwas wagen, einen Weg trotz Unsicherheit und Angst gehen. Lionel Ritchie, Edmund Hillary, Amy Grant stehen für viele Menschen, die nach Wegen suchen, um etwas zu erreichen, was ihnen wichtig ist. Weiterlesen auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.
Spannungsfeld Mensch & Wolf: Welten treffen aufeinander

Sie sind wieder hier, die Wölfe – und sie bewegen. Sich selbst und ebenso die Gemüter von Landwirten, Naturschützern wie auch Menschen aus Politik und Wirtschaft. Wölfen wird viel nachgesagt. Viel Widersprüchliches. «Wir sind gut ohne sie ausgekommen», sagen die einen, «sie sind ein Teil unserer Umwelt», so sehen es die andern. Um Wölfe zu verstehen, müssen wir uns näher mit ihnen beschäftigen. Das Ziel dieses Artikels ist sachliche Information. Ich bilde Lebens- und Sichtweisen von Mensch und Wolf ab, Spannungsfelder inklusive. Und ich stelle Fragen zu einem erfolgreichen Nebeneinander. Meine Einschätzung auf schweiz-kantone.ch.
Impulse führen zu Persönlichkeitsentwicklung

Der Anstubser von letzter Woche, hier als Reminder.
«Du öffnest das Buch, das Buch öffnet dich.» Kino im Kopf fördert geistige und emotionale Fähigkeiten von Menschen jeden Alters. Lesen beflügelt die Fantasie und kann helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern.
Leben heute gestalten
Meine Coaching-Angebote im Überblick.
- Persönlichkeitsentwicklung
- Standortbestimmung
- Berufung finden
- sich beruflich selbstständig machen
- 50+ mit Perspektiven
Coachings per Telefon oder Skype sind möglich.
«Möchte mich einfach einmal bedanken für die tollen «Anstubser» jede Woche. Gerade der gestrige Newsletter hat mich sehr bewegt! Bin gerade am «aufräumen» meines alten Lebens, nicht gerade einfach, aber zukunftsweisend.»