«Dann waren das zwei Versionen eines Nevens, die nicht eins sein konnten.» Wer bin ich? Wer will ich sein? Diese Fragen begleiten uns so lange, bis wir sie angehen.
Dann waren das zwei Versionen eines Nevens, die nicht eins sein konnten.
Neven Subotić, deutscher ehemaliger Fussballspieler und Autor
Zurzeit lese ich die eindrucksvolle Biografie des ehemaligen Borussia-Dortmund-Verteidigers Neven Subotić: «Alles geben – Warum der Weg zu einer gerechten Welt bei uns selbst anfängt». Subotićs Werdegang führte von Serbien nach Deutschland, dann in die USA und von dort wieder zurück nach Deutschland. Sein erster Trainer beim FSV Mainz war Jürgen Klopp. Als dieser zum BVB nach Dortmund wechselte, nahm er Subotić mit. Mit Mats Hummels bildete Subotić dort den sogenannten «Kinderriegel». Beide waren noch sehr jung und gehörten zu den besten Verteidigern in der deutschen Bundesliga.
Mit dem Wechsel zu Borussia kam auch der Erfolg und damit viel Geld. Mit beidem muss man umgehen können. Plötzlich lag finanziell alles drin. «Geld, wie aus dem Wasserhahn». Alles war selbstverständlich. Drei teure Autos, von denen Subotić zwei nicht ein einziges Mal fuhr. Frauen. Partys. Doch das Glücksgefühl hielt nicht lange an …
Mit der Zeit tauchten bei Neven immer wieder Fragen auf wie «Wer bin ich?», «Was will ich eigentlich mit meinem Leben erreichen?», «Was ist wirklich meine Aufgabe?». Er begann vieles zu hinterfragen. Den ganzen Fussball-Zirkus. Er analysierte. Tat Dinge, die ihm die Augen noch mehr öffneten. Er fing an, global zu denken und gründete schliesslich eine Stiftung (heute wellfair.ngo), die in den drei Ländern Äthiopien, Kenia und Tansania bisher 484 Projekte realisiert hat. Es geht darum, der Bevölkerung Wasser zugänglich zu machen (Brunnen und Sanitäranlagen in Gemeinden und Schulen).
In seiner Zeit des Umdenkens und Umhandelns realisierte er, dass er nicht nur seine Stiftung gründen musste, sondern auch sich selbst ganz neu. Will heissen: Weg mit dem Luxus, hin zu einer kleineren einfachen Wohnung und einem kleinen Auto. Das eigene Leben spricht laut und deutlich.
Neven Subotić erzählt sehr offen über seine Gedanken, reflektiert sich selbst, entscheidet und wagt. Auch von mangelndem Interesse lässt er sich nicht aufhalten.
Die Frage nach der persönlichen Identität braucht Zeit. Sie braucht Mut. Sie braucht Entscheidungen und Offenheit.
Die eigene Identität zu finden mag sehr herausfordernd sein. Doch es lohnt sich, wie Neven Subotić erzählt:
«Das Tückische an dieser Sache ist ja: Obwohl die Umstände unvorstellbar sind, existenziell und menschenunwürdig, wirkten die Menschen, die ich in den vergangenen Jahren in Äthiopien traf, auf mich nie, als fühlten sie sich richtig übel, als könne man nichts machen, als hätten sie nur Scheisstage. Sie lachten und waren freundlich. So wurde ich abgelenkt von der Armut, die vielleicht zu sehen gewesen wäre, mit der sie sich aber nicht präsentierten. Sie trugen sie nicht vor sich her: Schau her, ich bin arm. Im Gegenteil. Sie strahlten mich an und gaben mir die Hand.»
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Erfüllung spüren
Der Anstubser von letzter Woche, hier als Reminder.
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Leben heute gestalten
Meine Coaching-Angebote im Überblick.
- Persönlichkeitsentwicklung
- Standortbestimmung
- Berufung finden
- sich beruflich selbstständig machen
- 50+ mit Perspektiven
Coachings per Telefon oder Skype sind möglich.
Ich freue mich auf deine weiteren «Anstubser», die sind echt gut und regen mich immer wieder mal an näher über das Thema nachzudenken ;)