«Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen.» In einer ausgefüllten und schnelllebigen Zeit müssen wir fokussierter arbeiten. Moderne und immer besser werdende Technologie unterstützt uns. Und doch fehlt uns dabei oft etwas.
Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen.
Johann Wolfgang von Goethe
Aktuell lese ich ein Buch über Depressionen, wie sie möglicherweise entstehen und wie sie geheilt werden können. Dabei stosse ich unter anderem auf den Begriff «Neuroplastizität». Einfach erklärt: Unsere Wahrnehmung verändert sich laufend.
Setzen wir uns mit positiven Nachrichten auseinander oder ordnen Ereignisse positiv ein, werden unsere positiven Synapsen (neuronale Verknüpfungen) im Gehirn gefördert – was zu einer positiveren Lebenseinstellung führt. Natürlich gilt das auch für negative Wahrnehmung und anderes.
Unser Fokus bestimmt, was wir wahrnehmen.
Ein Blick ins Jahr 1860 zeigt, dass wir Schweizer damals nahezu zur Hälfte im Landwirtschaftsbereich tätig waren und zu zirka 11 Prozent im Dienstleistungssektor. Im Jahr 2024 arbeiten knapp 78 % im Dienstleistungssektor und nur noch 2,3 % in der Landwirtschaft. Der Rest ist in der Industrie tätig.
In dieser Zeitspanne haben wir unser Leben grösstenteils vom Aussen ins Innen verlagert. In der Folge nehmen wir unseren äusseren, natürlichen Lebensraum viel weniger wahr.
Durch diesen Fokuswechsel verlieren wir den direkten Bezug zur Natur.
In seinem Buch «Künstliche Intelligenz und echtes Leben» beschreibt der deutsche Philosoph Christian Uhle ein praktisches Beispiel:
Früher mussten wir einen Baum mit einer Axt umhauen. Durch diese Auseinandersetzung, den Aufwand und Widerstand, hatten wir einen Bezug zu diesem Baum. Dank Motorsägen fällt diese Herausforderung weg. Oft geht es heute um eine möglichst hohe Anzahl an gefällten Bäumen.
Der Baum wird zum identitätslosen Objekt. Zum Auftrag. Nach kurzer Zeit ist er aus unserem Gedächtnis gelöscht. Der mit der Axt gefällte Baum bleibt uns besser in Erinnerung.
Die Technologie erleichtert uns Vieles – und nimmt uns doch sehr viel Menschliches und Sinnstiftendes. Ganz schleichend.
Es geht mir nicht darum, Technologie als etwas Schlechtes darzustellen. Zudem ist sie aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Doch jeder Fussabdruck hinterlässt Spuren. Ob wir «zu Fuss gegangen» sind, ob wir «die Axt benutzt» haben, erkennen wir vielleicht am besten am anschliessenden Gefühl, wirklich gelebt zu haben.
Weiterführende Lesetipps
Sich Lebensqualität erlauben
«Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel.» Über Selbstsabotage im Kopf und warum Umdenken lohnend sein kann. Ganzen Impuls auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch lesen.
bfs.admin.ch - Indikatoren der Lebensqualität
Ungefähr 30 Indikatoren vermitteln ein Bild über die Lebensqualität in den Partner-Städten des City Statistics in der Schweiz. Mit einem Konzept der Lebensqualität wird versucht, das Wohlbefinden der Bevölkerung in seinen verschiedenen Dimensionen zu messen. Wohlbefinden wird sowohl durch materielle Lebensbedingungen als auch durch das subjektive Empfinden der Lebensqualität bedingt. Zu den Dimensionen der materiellen Lebensbedingungen gehören Einkommen und Erwerb sowie Wohnsituation. Die immateriellen Dimensionen der Lebensqualität umfassen Gesundheit, Bildung, Qualität der Umwelt, persönliche Sicherheit, Bürgerbeteiligung und Work-Life Balance. Ganzen Artikel auf bsf.admin.ch lesen.
Wohlstand neu definieren
Der Anstubser von letzter Woche, hier als Reminder.
«Lieber etwas weniger Wohlstand, aber dafür etwas länger.» Bei Diskussionen oder politischen Abstimmungen wird Wohlstand gerne als Argument für oder gegen etwas eingesetzt. Schliesslich wollen wir gut leben! Da lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Leben heute gestalten
Meine Coaching-Angebote im Überblick.
- Persönlichkeitsentwicklung
- Standortbestimmung
- Berufung finden
- sich beruflich selbstständig machen
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Coachings per Telefon oder Skype sind möglich.
«Ich möchte Ihnen an dieser Stelle nochmals herzlich danken für Ihre bleibenden Impulse und Anregungen, welche mich bis heute begleiten.»