Wieviel Team braucht ein Mensch?

Alleine oder gemeinsam? Teamarbeit ist Chance und Herausforderung zugleich. Ich erinnere mich gut an den Aufbau von Krimis und Actiongeschichten aus den 1970er bis 90er Jahren: Einsame Helden, die Unmögliches erreichten. Die alles jederzeit im Griff hatten und am Ende siegten. Heute, gut 30 Jahre später, werden die Protagonisten menschlicher, verletzlicher und authentischer dargestellt. Happy Ends sind nicht mehr garantiert. Meistens ist ein Team im Einsatz, in dem alle so ihre Probleme haben. Probleme, die auch den Berufsalltag mitprägen.

Etwas alleine tun – ja, warum nicht? Wer nicht von anderen abhängig ist, kommt schneller voran – je nachdem, was er erreichen will. Wird das Projekt komplexer und die Herausforderung grösser, braucht es vielleicht Mitdenker. Denn Betriebsblindheit kann für «einsame Helden» zum Problem werden und ist je nach Schwierigkeitsgrad der geplanten Unternehmung, vielleicht sogar lebensgefährlich.

Ein Team ist eine Gruppe von völlig unterschiedlichen Menschen, mit verschiedenen Meinungen, unterschiedlicher Bildung und Kultur. Was wir vom andern sehen, ist nur ein kleiner Teil des gesamten Ganzen.

Erfolgreiche Teams leben von der Unterschiedlichkeit, den individuellen Stärken und auch davon, dass nebst den Stärken auch die dunklen Seiten sein dürfen. Leben im Team fördert und fordert. Den Umgang mit andern und oft auch mit sich selbst. Denn nicht selten spiegeln Mitmenschen unsere Eigenheiten wider. Will heissen, was uns am andern stört, hat etwas mit uns selbst zu tun.

Weit gehen – das erlaube ich mir hier nicht nur räumlich zu verstehen, sondern auch bezogen auf die Persönlichkeitsentwicklung. Im Team unterwegs zu sein, ist nicht immer einfach, aber sehr bereichernd.