Wie viel Flexibilität erträgt ein Mensch?

Flexibilität hilft uns nicht an etwas zu zerbrechen.
Wie viel Flexibilität erträgt ein Mensch? Gibt es Wege an denen wir zerbrechen können?

«Jeder vierte Schweizer schläft schlecht» schreibt die NZZ. Als Folge von Schlafmangel werde das Burnout-Risiko ansteigen. Wir brauchen Erholung, brauchen Schlaf. Nicht jeder braucht gleich viel. Aber eben doch genügend. Und möglichst in guter Qualität. Es sind viele Faktoren, die mitwirken.

Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychoanalytiker Jürg Willi schreibt im Buch «Wendepunkt im Lebenslauf – persönliche Entwicklung unter veränderten Umständen – die ökologische Sicht der Psychotherapie», von Veränderungen im Berufs- und Lebensumfeld. Veränderungen, denen wir rund um die Uhr ausgesetzt sind. Zunehmend höhere Ansprüche und flexible Arbeitszeiten. Der deutsche Paar-, Einzelberater und Autor Michael Mary schreibt im Buch «Ab auf die Couch» von mehreren Identitäten, die wir uns unter diesen Umständen anzueignen haben. Statt einer traditionellen Gruppenidentität, haben wir uns verschiedene «Gesichter» zugelegt. Je nach aktuellem sozialem System, switchen wir. Nicht jeder Mensch kann mit diesen Voraussetzungen umgehen.

Die moderne Arbeitskultur

E-Mails rund um die Uhr, schnell ein abendlicher Anruf, damit man noch etwas für die morgige Teamsitzung besprochen hat. Dann die vielen digitalen und sozialen «Freunde» und nützlichen Meldungen in Facebook, Twitter und Co. Dabei sein ist wichtig. Dabei sein ist Pflicht. Wir werden gestaltet und switchen zwischen Arbeit und Plicht. Viel Aufwand für … Ja für was eigentlich?

«Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.»

Henri Cartier-Bresson
Aussagekräftige Bilder regen zum Nachdenken an.
Wer bisher an den Storch geglaubt hat, wird hier eines besseren belehrt ...

Wie viel Flexibilität erträgt ein Mensch? Auch moderne Filme muten uns gar häufige Szenenwechsel zu. Da kann man wegschauen. Abstellen. Und wie sieht es in der wirklichen Welt aus? Wegsehen. Abstellen? Oder ganz einfach handeln?

Grenzen setzen. Das tun wir, indem wir definieren, was wichtig ist.

Statt uns von Eindrücken überfluten zu lassen, Konzentration auf wenige. Statt vielen Bildern Aufmerksamkeit zu widmen, wichtige priorisieren. Sie bewusst wahrnehmen und so dem Moment mehr Dauer geben.

Das ist kein Ausstieg aus dem Leben. Aber ein Einstieg in bewusstes Handeln.

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