Wer seine Grenzen kennt, kann offener auf andere zugehen.»

Persönliche Grenzen sind ein Schutz, aber auch Potenzial.
Persönliche Grenzen sind ein Schutz, aber auch Potenzial.

«Wer seine Grenzen kennt, kann offener auf andere zugehen.»

(© Ernst Ferstl)

Grenzen haben etwas Einengendes. Sie sind grundsätzlich dazu da, das Mass nicht zu überschreiten. Grenzen kennen, sie einhalten, hat sehr viele Vorteile.

Was ist eine Grenze? Beim Blick in den Duden wird mir die folgende Erklärung gegeben:

Eine Grenze ist:

  • ein (durch entsprechende Markierungen gekennzeichneter) Geländestreifen, der politische Gebilde (Länder, Staaten) voneinander trennt
  • eine Trennungslinie zwischen Gebieten, die im Besitz verschiedener Eigentümer sind oder sich durch natürliche Eigenschaften voneinander abgrenzen
  • nur gedachte Trennungslinie unterschiedlicher, gegensätzlicher Bereiche und Erscheinungen o. Ä.
  • Begrenzung, Abschluss[linie], Schranke

(Quelle: Duden.de)

Mir fällt auf, dass eine Grenze etwas Sichtbares sein muss. Jeder Gegenstand hat Grenzen. Rein von der Stabilität her. Überall. Alles hat sichtbare Grenzen. Irgendwie logisch. Oder?

Auch wir Menschen haben Grenzen

Bei uns Menschen sieht man eher deren Auswirkungen. Wie beim Wind. Nicht fassbar und doch wirksam. Grenzen können, obwohl sie stabilen und einschränkenden Charakter haben, viel bewegen. Zum Beispiel einen Stillstand unserer Planung. Haben wir unsere finanziellen Grenzen überschritten, gibt es statt einer Weltreise nur einen Spaziergang. Grenzen sind wie das rote Licht einer Ampel. Stopp. Damit es keinen Unfall gibt. Damit niemand zu Schaden kommt.

Wenn der Ballon vollgepumpt ist

Manchmal sehen wir kein Ende, obwohl unsere Grenzen längst überschritten sind. Voll gepumpt mit Aufgaben und (eigenen) Erwartungen. Der Ballon allzu prall, wird immer dünnhäutiger und kann jederzeit explodieren. Wie viel können wir uns wirklich zumuten? Grenzen signalisieren unsere Möglichkeiten und die sind unterschiedlich. Dynamisch. Je nach Alter, nach Belastung, nach Anforderungen. Je nach Lebensstil. Dauernd am Limit sein ist mehr als grenzwertig. Zeit, Luft abzulassen. Raum zu schaffen. Das Konzept und dessen Umsetzung anzupassen. Abgrenzung ist angesagt.

Warnsignale erarbeiten

Im öffentlichen Verkehr sind wir uns gewohnt, dass ein Rotlicht bei einer Ampel ernst genommen werden muss. Gelb hingegen überfahren wir schon dann und wann. Doch Gelb verhindert genaugenommen Unfälle. Dient zu unserem Schutz. Solche Signale haben auch wir Menschen. Zum Beispiel die Ahnung, es könnte «eng werden». Wir dauerhaft verplant sind. Wenn die Schlafqualität immer mehr nachlässt. Wenn der Kaffeekonsum zunimmt.

Über Grenzen gehen. Der (Berufs-) Alltag lehrt uns, dass dies dann und wann notwendig ist. Doch die Frage nach dem Wieviel und dem Wielange muss ernst genommen werden. Ein halb voller Ballon ist flexibler, ohne gleich zu zerplatzen.

Grenzen sind ein Schutz. Sie definieren Freiheit und helfen uns, uns zu orientieren.

Und nicht nur das. Wenn ich meine Grenzen kenne und sie respektiere, kann ich auch sozialer leben. Andere Menschen anders annehmen. Nicht so schnell explodieren. Life Balance hat viele positive Auswirkungen!

Wenn wir vollgepumt mit eigenen Erwartungen sind, steigt die Spannung und wir werden dünnhäutiger.
Wenn wir vollgepumt mit eigenen Erwartungen sind, steigt die Spannung und wir werden dünnhäutiger.
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