Warum Scheitern zu einem Erfolg werden kann

Warum Scheitern zu einem Erfolg werden kann.
Warum Scheitern zu einem Erfolg werden kann.

Kann man scheitern? Ich weiss, diese Frage ist etwas provokativ. Natürlich kann man. Das zeigt uns doch das Leben tagtäglich! Und trotzdem bleibe ich bei meiner provokativen Frage. Schauen wir genauer hin.

Wir setzen uns Ziele. Am besten realistische. Dazu benötigen wir vielleicht ein Budget, Fachkräfte und Tools. Alles kostet seinen Preis und hat seine Grenzen. Es sollten realistische Massnahmen definiert werden. Die Erfahrung lehrt uns manchmal etwas anderes. Nehmen wir ein Beispiel: Die Einführung von Produkten am Markt. Im Artikel «70 Prozent der neu eingeführten Produkte scheitern» vom Handelsblatt.com, schreibt der Autor, dass sich 70 Prozent aller neu eingeführten Artikel nach 12 Monaten nicht mehr in den Ordersätzen des Handels befänden. Das entspricht einem jährlichen Fehlinvestment von 10 Milliarden Euro.

Fehler bedeuten wertvolles Potenzial

Der genannte Artikel stammt aus dem Jahr 2006. Seitdem sind 10 Jahre vergangen. Wie es wohl heute aussehen mag? Für einen einigermassen aussagekräftigen Vergleich müsste der gleiche Autor bei den gleichen Firmen nachfragen. Ein 100 prozentiger Vergleich ist kaum möglich, weil ein Markt ja dynamisch ist. Trotzdem. Warum ich vergleichen möchte? Weil ich wissen möchte, ob die betroffenen Firmen aus ihren Fehlern gelernt haben …

«Ich bin nicht gescheitert – ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.»

Thomas Alva Edison

Thomas Alva Edison hat sehr vieles erfunden. Hier ein paar Beispiele:

  • 1868: Elektrischer Stimmenzähler für Versammlungen
  • 1869: Börsenkursanzeiger, Drucktelegrafen (Stockticker)
  • 1874: Quadruplex-Übertragungstechnik für Telegrafie
  • 1876: Elektrischer Schreibstift
  • 1877: Phonograph
  • 1879: Kohlefaden-Glühlampe
  • 1881: Edison-Gewinde (Schraubfassung für Glühlampen)
  • 1891: Kinetograph
  • 1911: Diamond Disc (Schallplattenformat)
  • 1914: Nickel-Eisen-Akkumulator
  • Und vieles andere

Wer etwas Neues entwickelt, dem fehlen oft Erfahrung oder Wissen für die Umsetzung. Er muss es ausprobieren. Dass die Fehlerquote dementsprechend hoch ist, liegt auf der Hand. Auch Produktneueinführungen unterliegen in einem gewissen Mass diesem Gesetz. Was beeindruckt, ist die Aussage von Edison, diese ganz besondere Sichtweise: «Ich bin nicht gescheitert – ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.»

Sich der Chancen bewusst werden

Es liegt wohl am Menschen, dass er schnell mal negativ denkt. Zu schnell negativ denkt. Negative Sichtweisen erschweren das Leben. Sorgen zum Beispiel nützen uns nichts. Sie verändern nichts und sie nehmen uns die Kraft für die Zukunft. Was wäre passiert, wenn Thomas Alva Edison bei den Versagergefühlen geblieben wäre? Wenn er seine Misserfolge nicht als erlaubt gesehen und ihnen keinen Sinn gegeben hätte?

Gibt es in unserem Leben wohl auch Erlebnisse, die wir anders einstufen könnten? Die uns geprägt haben und uns so nahe gingen, dass wir daraufhin anders zu reagieren begonnen haben? Vielleicht etwas aufgegeben haben? Es müssen nicht 10‘000 Wege sein. Es geht hier nicht um die Menge. Sondern darum, dass wir die Erlaubnis haben, dem Scheitern einen Sinn und Wert zu geben! Zumindest so lange, wie wir bereit sind, genauer hinzusehen und daraus zu lernen.

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