Vorbilder: Wir suchen sie. Wir brauchen sie. Sie vermitteln uns Perspektiven. So wie sie wollen wir auch werden. Ihr Leben überzeugt uns. Nun denken viele, ein Vorbild müsse ohne Fehl und Tadel sein. Ganz ehrlich – dann würden wir alle aus dem Raster fallen. Weil Licht und Schatten zu uns Menschen gehören.
«Ruhm ist der Geist eines Menschen, der im Denken anderer Menschen weiterlebt.»
William Hazlitt – (1778 – 1830), englischer Essayist
Was macht ein Vorbild aus?
Hier ein kurzer Einblick in meine oft nicht perfekten und vielleicht gerade darum nachhaltigen Vorbilder.
Johnny Cash. Sein grösster Hit war «I walk the line» (Ich gehe meinen Weg). Das hat er getan. Trotz Alkohol und Drogen. Geholfen hat ihm dabei sein Glaube an Gott und eine Frau, die ihm sehr viel bedeutete. Was mich beeindruckt an diesem Mann: Seine unglaubliche Lebenserfahrung und die Tatsache, dass er trotz offenkundiger Schwächen immer wieder aufgestanden ist.
Miroslav Klose. Ein Ausnahmestürmer der deutschen Fussballnationalmannschaft. Nicht nur, weil er ein Torgarant ist, sondern weil er schon in verschiedenen Szenen von sich aus zum Schiedsrichter ging und sagte: «Es war kein Foul». «Ich finde, da muss man fair zum Schiedsrichter sein und es ihm so einfach wie möglich machen», sagte Klose siehe: «Miroslav Klose, der Elfmeterpfiff und die gute Tat.» – Welt.de Diese Ehrlichkeit beeindruckt mich.
Viktor Frankl. Im Buch «Trotzdem ja zum Leben sagen» beschreibt er, wie er mit dem Leben im Konzentrationslager umgegangen ist. Diese Einstellung zum Leben, trotz aller Nachteile, die man als Jude in der damaligen Zeit hatte, ist schlichtweg beeindruckend.
Jesus Christus. Ähnlich wie Johnny Cash ging auch er seinen Weg. In einer sehr bewegten Zeit. Man muss nicht alles verstehen, was in der damaligen Zeit und Kultur geschah. Religion hat viele Gesichter, umso mehr, wenn sie von Menschen geprägt ist. In alldem zu sich zu stehen – wenn auch im Gegensatz zu den damals allgemein gültigen «Regeln»- und seiner Linie treu zu bleiben, braucht enorm viel Mut oder das tiefgründige Wissen, dass man richtig liegt.
Das sind alles bekannte Persönlichkeiten. Doch beispielsweise auch Eltern, die die Kritik ihrer Teenager ertragen und trotzdem zu ihnen stehen, bewundere ich. Oder die vielen Menschen, die im Stillen Hilfe zur Gemeinschaft leisten. Die vieles aufgeben, damit andere neue Chancen erhalten. Die vielleicht nie wahrgenommen werden, und trotzdem im entscheidenden Moment da sind und das Richtige tun. Ohne Applaus. Dafür mit viel Weisheit. Respekt!
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