Zum meinen Lieblingssendungen im Fernsehen gehört immer noch die deutsche Fussball-Bundesliga. Fussball wird auch als das Spiel des Lebens oder als die schönste Nebensache der Welt betitelt. Am spannendsten sind für mich die Analysen. Wie zum Beispiel Vollprofis das leere Tor verfehlen oder der Torhüter daneben greift. Oder wenn ein Fussball Weltmeister einen Rückpass spielt, der im eigenen Tor landet und somit der gegnerischen Mannschaft zum Sieg verhilft. Analysen beurteilen die Situation und das Handeln des Spielers. Fans sind dabei oft härter im Kritisieren als diejenigen, die selbst Fussballprofis sind.
«Wir brauchen nicht zu tun, was andere von uns erwarten. Es genügt vollkommen, wenn wir tun, was wir von den anderen erwarten.»
© Ernst Ferstl
Kürzlich wurde ein Schiedsrichter der dritten Bundesliga porträtiert. Er spielt selbst in einer Regionalliga. Auf die Frage, warum er nebst seiner Tätigkeit als Fussballer noch Schiedsrichter sei, meinte er, er habe sich immer über die Entscheide des Schiris aufgeregt. Dann sagte ihm jemand: Werde doch selbst Schiedsrichter. Seitdem er beide Seiten kennt, sieht er viele Dinge anders.
«Manchmal ist gerade das Versagen der grösste Erfolg»
© Anke Maggauer-Kirsche (*1948), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin und ehemalige Betagtenbetreuerin
«Gründlech fründlech» hiess eine Aktion, die die Migros vor vielen Jahren durchführte. Das Ziel war, dass jede Reklamation als Chance gesehen wurde. Aus einem Fehler konnten auf diese Weise neue Verkäufe generiert werden. Diese Sicht kann auch beim eigenen sogenannten Versagen angewendet werden. Versagen als Erfolg? Ja. Es ist eine Sichtweise, die erkennt, dass Versagen eine Momentaufnahme ist, die ihre Gründe hat. Als Versager eingestuft zu werden, ist ein unfaires Urteil, das die so wichtigen Perspektiven für neue Motivation untergräbt. Menschen brauchen Perspektiven. Wir alle sind unterwegs zu bestimmten Zielen. Dass nicht alles gelingt, gehört dazu. Die Frage ist letztendlich, was wir und unser Umfeld daraus machen.
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