Umgang mit Kritik (lernen)

Umgang mit Kritik im Beruf oder im Privatleben lernen
Umgang mit Kritik im Beruf oder im Privatleben lernen

Was bedeutet Kritik? Spüren Sie bei dieser Frage negative Gefühle oder die Chance eines wertvollen Hinweises zur Selbstwahrnehmung? Persönliche Kritik kann sehr persönlich sein. Kann unter die Haut gehen. Sie kann aus einer Gefühlsregung heraus oder als gut gemeinter Hinweise unserer Mitmenschen oder durch uns selbst entstehen. Duden.de spricht von einer «prüfenden Beurteilung und deren Äusserung in entsprechenden Worten». In diesem Blog schauen wir auf das, was uns am nächsten kommt: Kritik durch Menschen in unserem Umfeld. A prüft und äussert sich. B hört und beurteilt. Einordnen und das Gute herausfiltern ist eine Lebensaufgabe.

Kritik ist die Auswirkung von zwei oder mehreren Meinungen dazu

Sachlich gesehen hat etwas nicht geklappt. Wir haben falsch reagiert oder jemand meint, dass wir falsch reagiert haben. Die Liste des Ursprungs einer Kritik könnte ellenlang sein. Faktum ist: Jemand aus unserem Umfeld hat eine andere Meinung als wir. Der Vorgesetzte, Mitarbeiter, jemand aus der Familie oder aus dem Freundeskreis. Zwei Meinungen zu einer Ausgangslage. Ist es stimmig, gibt es Lob. Differenziert es, folgt Kritik. Da über 70 Prozent unserer Gedanken eher negativ sind, neigen wir eher zu letzterem. Kritik üben. Negative Kritik. Es gibt Dinge, die man beim Namen nennen muss. Aber nicht alles ist nennenswert.

Laut oder leise, direkt oder indirekt

Paradebeispiele für laute Kritik sind politische Ereignisse. Dort wird oft laut und provokativ Kritik geübt. Da geht es um Macht. Um persönliche Statements. Sich selbst positionieren und ins Gespräch bringen. Bewusstes Suchen nach Fehlern, nach Aussagen beim «Gegner», die unklar sind oder anders ausgelegt werden können. Kritik üben, um aufzufallen und die Medienpräsenz zu steigern.

«Auch Schlafen ist eine Form der Kritik, vor allem im Theater» sagt der irische Dramatiker und Satiriker George Bernhard Shaw. Schlafen im Theater: leise Kritik und doch ausgesprochen deutlich. Politische Kritik, laut und unüberhörbar. Kritik kann fördernd, fordernd oder auch verachtend sein. Mit ihr umzugehen ist, besonders in einem öffentlichen Amt, Pflicht. Wer Ziele hat, wer einen Weg geht, muss viele Steine überschreiten.

Die zwei Gesichter der Kritik

«Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: „Nicht mal schwimmen kann er!“» sagt Berti Vogts, ein deutscher Fussballer. «Wer mir schmeichelt ist mein Feind, wer mich tadelt ist mein Lehrer.» lautet ein Zitat aus China (Quelle: Zitate.de). Diese beiden Aussagen zeigen zwei Gesichter von Kritik auf. Beide haben mit einer inneren Haltung zu tun.

Glaubwürdige Kritik ist sparsam, sachlich, wohlwollend und begleitend. Sie motiviert und fördert. Ihr geht es nicht nur um eigene Ziele. Nicht ums Auffallen, sondern um das Wohl der Zielgruppe. Sie geschieht eher im Stillen. Achtet und respektiert den anderen, seine Meinung und seinen Weg. Kritik kann sehr nützlich sein. Wirksame Kritik ist eine Frage der Beziehung, der Glaubwürdigkeit des Absenders, der Art und Weise, wie sie abgegeben wird, sowie der Bereitschaft des Empfängers.

Umgang = zwischen den Zeilen hören, sinnvoll abgrenzen und gangbare Wege suchen

Sich kritisieren lassen ist mitunter nicht einfach. Besonders wenn Kritik sehr persönlich und verletzend geäussert wird. In so einem Fall ist Abgrenzung angesagt. Kritik ist in sich eine gute Sache, so sie von beiden Parteien als Chance für den weiteren gemeinsamen Weg verstanden wird. Der Umgang bestimmt die Massnahmen und die weiteren Wege. Oftmals geht es darum, zwischen den Zeilen zu hören. Bei sich zu bleiben und abzuwarten, was genau beanstandet wird. Kritik ist eine Form von Feedback, die nicht nur eine besondere Aufmerksamkeit, sondern auch einen besonderen Umgang verlangt – von allen Parteien!

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