Die digitale Welt und ich

Vom Umgang mit der digitalen Welt
Was das Leben vereinfacht, kann machmal ganz schön kompliziert sein ...

Mein Handy ist seit längerem defekt. Endlich habe ich ein Ersatzgerät angefordert und die Reparatur in Auftrag gegeben. Für die Einrichtung des Ersatzhandys habe ich etwa zwei Stunden gebraucht. Ich bin nicht der Techniker und zudem vergesse ich oft meine Passwörter … Währenddessen ich mich mit möglichst einfachen und doch sicheren Passwörtern herumschlage und von meiner SD-Karte versuche, Kontaktdaten etc. hochzuladen, geht mir einiges durch den Kopf. Vor allem fallen mir meine Gefühle auf, wenn es mit einer App, den Mails oder den Bildern nicht auf einen Klick klappt und ich mir mühsam alles zusammen suchen muss. Ich spüre Abhängigkeit. Mir fallen Zeitungsartikel von Promis auf, die mehrere Wochen auf ihr Handy verzichtet haben. Weil sie gesättigt waren von zahlreichen Infos und Hunderten von Mails pro Tag. Das war nicht immer so.

«Ich weiss nicht, wozu ich das alles brauchen sollte.»

Zu diesem Fazit kamen viele von uns, als wir uns das erste Mal mit Apps, WWW und Co auseinander gesetzt haben. Und heute?

«Ich weiss nicht, wie ich früher ohne diese Tools gelebt habe …»

Früher: Lange Wartezeiten am Bahnhof. Infos via Infotafel am Bahnhof. Fehler bei der Schreibmaschine mussten mühsam mit Tipp-Ex überdeckt werden. Der Klecks sah noch viel schlimmer aus, als wenn man den Fehler einfach so gelassen hätte. Ein drahtloses Telefon galt als Luxus und beim Autofahren konzentrierte man sich aufs Lenken. Gutes und Schwieriges. Früher war vieles anders.

Ob man das Gestern mit dem Heute überhaupt vergleichen kann?

Heute muss jede Minute zum Netzwerken genützt werden. Infos müssen rund um die Uhr immer schneller abrufbar sein (steigende Anforderungen von Google). Immer mehr, immer schneller, immer besser. Und wir sind in diesen Masseninfo-Zug eingestiegen. Zuviel steht auf dem Spiel. Die Angst, wirtschaftlich und sozial ins Hintertreffen zu geraten, ist gross.

«Sich nicht ver-App-eln lassen!»

Sandra Willmeroth («Meine-Firma»-Chefredaktorin

Im Grunde genommen sind wir es, die das Tempo bestimmen. Wir sind der Markt. Auf unsere Bedürfnisse werden Apps und Tools entwickelt. Gesucht ist letztendlich eine klare Linie, die nicht nur unseren Karrierewünschen und dem Bedürfnis nach Wohlstand gerecht wird. Das Mass vieler Dinge ist und bleibt unsere biologische Grenze: Unser physisches und psychisches Leistungsvermögen, welches bestimmt, wie viel wir verkraften können und wie viel Entwicklung möglich ist.

Mit unserer Begrenzung stehen wir übrigens nicht allein da. Auch ein Computer wird mit zunehmender Datenmenge langsamer und weigert sich, mehr aufzunehmen, als Speicherplatz vorhanden ist …

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