
Wurden Sie auch schon vor andern Menschen gewarnt? «Das ist ein ganz pingeliger Chef»! «Mit dieser Abteilung möchte ich lieber nichts zu tun haben». «Ich könnte mir bessere Nachbarn vorstellen». Vorwarnungen, die auf bestimmten und oft mit der heutigen Situation gar nicht übereinstimmenden Erlebnissen basieren. Und wir neigen dazu, diese zu glauben.
Immer wieder werde ich gefragt, welche Auswirkungen bestimmte Massnahmen haben werden. Und sehr oft kann ich es nicht zu hundert Prozent beantworten, weil es noch nicht versucht wurde. Das gleiche gilt auch im Umgang mit Menschen. Kann ich tatsächlich meine eigenen Erfahrungen, die in einem anderen Umfeld und mit anderen Voraussetzungen gemacht wurden, als allgemeingültig erklären? Muss nicht jeder seine eigenen Erfahrungen machen und seine eigenen Wege finden? Er oder sie haben ja auch eigene Möglichkeiten – und die bergen durchaus Chancen in sich.
Erfahrungen sind dann gut, wenn ihnen Weiterentwicklung zugestanden wird
Meine Erfahrungen können zwar weiterhelfen, sind aber nie als alleinige und einzig wirksame Massnahme oder Möglichkeit zu verstehen. Auch Erfahrungen müssen weiterwachsen können und dürfen hinterfragt, ergänzt oder abgeändert werden. Unsere Welt bleibt nie gleich. Es braucht immer wieder neue Denkansätze.
«Die Kinder von Rabeneltern nennt man Pechvögel»
Werner Mitsch – © www.zitante.de
Unglaublich, aber wahr: Rabeneltern sind liebende Eltern und sorgen sich sehr verantwortungsvoll um ihre Jungen. Das Klischee von den Rabeneltern, die ihre Brut vernachlässigen, ist sehr hartnäckig und steht hier als Beispiel für falsches Denken. Hier zwei Beispiele: Bei Kälte wärmt die Rabenmutter die Jungen mit ihrem Körper und das Männchen beschafft Futter für alle und bei grosser Hitze benetzen sich beide Eltern im Wasser und kühlen dann mit ihrem nassen Gefieder die Jungen.
Sich selbst ein Bild machen – irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass viele Konflikte gar nicht mehr so schlimm wären oder gar gelöst würden …
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Persönlichkeitsentwicklung: Anders denken, anders handeln
Wir alle möchten unseren Lebens- und Berufsalltag gestalten. Wir wollen Einfluss nehmen auf Ziele und Massnahmen. Wir möchten neue Handlungsmöglichkeiten entdecken und einsetzen. Doch manchmal fühlen wir uns, als würden wir gelebt, anstatt selbst zu leben, als wären wir ausgeliefert. Wo ansetzen? Andere verändern? Schwierig! Sich selbst verändern? Schwierig! Wohlwollende Selbstreflexion hilft, sich selbst weiterzuentwickeln und einen gesunden Umgang mit sich und dem sozialen Umfeld zu finden.
Erfahrungen sind das, was wir daraus machen
Manchmal erleben wir Dinge oder Situationen, die uns so aussichtslos, so nutzlos erscheinen. Ein Firmenkonkurs, eine Kündigung, eine Absage, schlechte Noten, Krankheiten. Erfolgslosigkeit noch und noch. Nur die andern gewinnen. Es gibt viele Dinge, die wir als unüberwindbar abtun. Doch eine Niederlage ist nur dann eine Niederlage, wenn wir resignieren. Wenn wir aufhören, einen Weg zu gehen, von dem wir überzeugt sind.
Ein zweiter Blick lohnt sich
In ihrem Buch «Wolfküsse» erzählt die deutsche Wolfexpertin Elli H. Radinger von einer Farm in Amerika mit «Beutegreifer-freundlicher» Wolle. Ein Ehepaar hatte sich auf Schafzucht spezialisiert. Freunde empfahlen ihnen zum Schutz der Schafe – man höre und staune – Lamas. Ein voller Erfolg! Durch ihre Aufmerksamkeit und ihr ungewohntes Aussehen schrecken Lamas Wölfe, Kojoten und Bären ab.
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