Einmal mehr Jahresende. Und schon ist wieder gefühlt schneller ein Jahr vorbei. Je älter man wird, desto mehr Tempo scheint das Leben aufzunehmen. Ich bringe inzwischen 51 Jahre auf die Lebenswaage. Hätte mir jemand von zehn Jahren erklärt, dass zehn Jahre gefühlt nicht zehn Jahre dauern, ich hätte ihn belächelt. Trotzdem oder gerade darum gilt es, Leben zu nutzen. Unter nutzen verstehe ich, den Moment bewusst zu erleben. Mitten drin zu stehen und trotzdem nicht gelebt zu werden. Das können wir, indem wir unsere beschränkt zur Verfügung stehende Zeit bestmöglich zu planen versuchen.
Jahresende lädt ein zu Reflexion und Ausblick
Anno 20.., so wird es später einmal heissen. Zeitepochen haben es in sich. Ob man gerade Teenager ist und eine Lehre beginnt, Eltern wird oder demnächst pensioniert. Was als Lebensabschnitt wahrgenommen wird, hat einen Anfang und ein Ende. Dazwischen liegt es in unserer Verantwortung, die Zeit zu dem zu machen, was man sinnerfülltes Leben nennt. Uns Gedanken zu machen über den Weg. Über mögliche Hilfsmittel. Zwischenziele. Pausen. Uns aufzumachen in der Situation, in der wir stehen. Mit den Ressourcen, die wir haben.
Nicht mehr und nicht weniger. Das können wir schlicht und einfach über die Planung!
Alpha und Omega, Anfang und Ende
Planung funktioniert über Reflexion und Ausblick. Was habe ich bisher erreicht? Man kann diese Frage ganz einfach beantworten. Oder man macht es tiefgründiger, wie Steve Jobs es vor seinem Tod tat.
«Letztendlich gilt mein Reichtum nur als Fakt des Lebens, an den ich gewohnt bin. In diesem Augenblick, wo ich in einem Krankenbett liege und auf mein ganzes Leben zurückblicke, verstehe ich, dass all die Anerkennung und all der Reichtum, worauf ich so stolz war, an Wert verloren haben vor dem Gesicht des kommenden Todes.»
Steve Jobs - Quelle und ganzes Zitat weblogit.net.
Eindrücklich! Es sind Worte, die in Facebook zurzeit die Runde machen. Ich habe die Quellen ausnahmsweise nicht überprüft. Das hier verwendete Zitat soll einfach eine Art bewusster Anstubser sein. Ohne Moralin. Ein Denkanstoss. Dass es mehr als Ruhm und Geld im Leben gibt, hat nicht nur Steve Jobs erkannt. Es bleibt die Ausblick-, beziehungsweise die Ziel-Frage «Was ist meine Leidenschaft?» und «Wo will ich hin?»
Leidenschaft stiftet nicht nur Sinn, sie fördert unsere Motivation, ermöglicht Ziele und Visionen. Ziele und Visionen können sehr langfristig sein. Mir fällt der Schweizer Autor Claude Cueni ein, der als Kind schon gewusst hatte, dass er unbedingt Schriftsteller werden will. Seine Geschichte ist in der Biografie «Script Avenue» nachzulesen. Ein Kind, das zu sich steht und über seinen Traum vom Schreiben spricht und das in einem kleinen Dorf im tiefsten Jura… Sein Weg zum Schriftsteller war zermürbend, herausfordernd, schier endlos, doch seine Vision trieb ihn voran. Liess ihn durchhalten bis ans Ziel.
Ohne Zwischenschritte kein Ziel
«Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten.»
Willi Brandt
Jedes Jahresende lädt von Neuen dazu ein, Leben bewusst zu gestalten. Verantwortung zu leben. Das Zitat des vierten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Willi Brandt, passt darum hervorragend auf den kommenden Jahreswechsel. Kann aber, notabene, jederzeit (neu) in Angriff genommen werden.
Gestalten. Konstruktive Spuren hinterlassen. Das braucht jeder einzelne von uns, wie auch unsere ganze Gesellschaft.
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