«Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest»

«Denken und empfinden sind von Natur aus verschieden»
«Denken und empfinden sind von Natur aus verschieden» (Bild: © Trueffelpix - stock.adobe.com)

«Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest»

… ist ein Sachbuch-Bestseller von Eva Maria Zurhorst. Über eine Million Mal wurde dieses Buch bereits verkauft. Auf den ersten Blick wirkt der Titel auf mich etwas gefühlslos. Das liegt wohl am zweiten Teil des Satzes « … und es ist egal, wen du heiratest». Mein Denken, meine Erfahrungen und meine Vorstellungen gingen bis zum Lesen dieses Buches nicht von einem «egal» aus. Hollywood und das allgemeine Verständnis von romantischer Liebe werden mir Recht geben. Schliesslich wollen wir möglichst erhebende Gefühle für einen anderen empfinden. Für den oder die Einzige. Solange diese Gefühle auch geteilt werden.

«Liebe dich selbst …»

Offenbar ist ein Egotrip angesagt. «Ich» im Zentrum. Sich selbst zu lieben ist gar nicht so einfach. Weil wir mit uns selbst oftmals zu hart ins Gericht gehen. Liebe relativiert, senkt Erwartungen. Lässt Fehler und Schwächen auch mal stehen. Wer sich selbst so lieben kann, wie er oder sie ist, kann unvollkommene Andere auch besser annehmen und lieben. Geht es darum, dass eine gesunde «Ich-Liebe» – auch Selbstannahme genannt – die Liebe zu Mitmenschen erst ermöglicht und so auch die Türe zu nachhaltigen Gefühlen für unsere Partner öffnet?

«Denken und empfinden sind von Natur aus verschieden»

Aristoteles

Denken und empfinden. Das eine beeinflusst das andere in grossem Mass. Wir empfinden, wie wir denken und umgekehrt. Manchmal stehen Gefühle Kopf, manchmal schützen sie uns und manchmal lösen sie enormen Schub aus, um etwas zu erreichen oder zu vermeiden. Denken ohne Gefühle scheint mir unmenschlich. Gefühle ohne Denken ist eine Berg- und Talfahrt. Beides muss ernstgenommen und gepflegt werden – und zwar möglichst bewusst. Denn wenn wir den Zusammenhang von Denken und Empfinden erkennen, können wir besser damit umgehen.

Lesetipp «Ich bin mein eigener Coach»

Innere Saboteure erkennen – darum geht es in diesem sehr praxisorientierten Sachbuch von Urs R. Bärtschi. Die Individualpsychologie spricht von einem «inneren Dialog». Studien belegen, dass der Mensch täglich bis zu 4‘000 Selbstgespräche führt. Selbstgespräche, die sich in unserem Denken festsetzen, es prägen und die auch durch unsere Gefühle bestimmt werden. Innere Saboteure zu erkennen hilft, Denk- und Sichtweisen zu relativieren. Das ist in Herausforderungen und schwierigen Lebensphasen besonders wichtig.

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