Etwas bewegen können, Spuren hinterlassen. Dieser Wunsch gehört zu unseren Grundbedürfnissen. Teil einer Gesellschaft zu sein und etwas beitragen zu können. Wie erreichen wir das?
Vieles steuern wir selbst
Kein Mensch investiert in ein Thema, in eine Dienstleistung, wo er nicht gewisse Chancen sieht, beziehungsweise wo nicht ein Grundinteresse vorhanden ist. «Es» läuft automatisch in uns ab. Wie bei vielen Dingen, ist es eine Frage der eigenen Wahrnehmung. Anhalten und auf unser Inneres hören. Der amerikanische Autopionier Henry Ford hatte ein klares Ziel vor Augen. Er wollte Autos produzieren, die leicht und kostengünstig waren. Der Markt selbst lieferte ein weiteres Bedürfnis: Geschwindigkeit.
Worüber wir sprechen, dort liegen unsere Interessen
Gehen wir zurück in unsere Kindheit. Zu der Zeit, in der wir tun und lassen konnten, was uns gefiel. Was waren unsere Hobbys? Wo haben wir uns freiwillig investiert? Was haben wir gelesen? Von kühnen Helden? Von Einzelkämpfern? Oder Geschichten, wo es um Freundschaften und Teams ging? In welchen Schulfächern waren wir stark, in welchen weniger? Freiwillig mit etwas Zeit zu verbringen, ist ein wichtiger Kennwert, um eigene Interessen zu erkunden. Jeder Mensch nimmt Vorstellungen mit ins Leben, die er als lebenswert und gut einstuft. «Lebenswert» und «gut» ermöglichen grosse Motivation und einen hohen Erholungsfaktor.
Leben gestalten
Man kann gelebt werden oder man kann bewusst leben. Ersteres hat vermutlich niemand gerne. Für das zweite braucht es ein bewusstes Wahrnehmen und die Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen. Was wir möchten, davon haben wir sehr oft konkrete Vorstellungen. Über den Weg, der dorthin führt, vielleicht weniger.
Realistische Schritte
Ja, das wissen wir alle und haben es immer wieder gehört. Realistische Schritte. Und doch fehlt uns oft die Einschätzung für die Realität. Etwas bewegen und durchdenken. Das braucht seine Zeit. Wer sich zum Beispiel beruflich selbstständig machen oder politisch aktiv werden möchte, muss Zeit als Lernfaktor ansehen. Denn in diesen Bereichen können falsche Entscheidungen teuer werden. Etwas durchdenken und kleine Schritte formulieren, ist meistens nachhaltiger.
«Wichtig ist nicht, wie wir uns bewegen, sondern was uns bewegt.»
Trudi Schoop
Im Film «ARD Buffet» Markus Beuck, wird ein Deutscher porträtiert, der nach Mallorca auswandert. Dort fängt er an, eine Firma aufzubauen. Bei einer Autofahrt geschieht das Unerwartete. Ein schwerer Unfall, seine Freundin stirbt noch auf der Unfallstelle und er ist querschnittgelähmt. Er verkauft seine Firma und plant und baut Ferienwohnungen für Paraplegiker. Beuck ändert aufgrund eines Schicksals seine Ziele und setzt sie dort an, wo seine Kompetenzen liegen: Im Wissen, welche Bedürfnisse Menschen mit einer Querschnittslähmung haben – und findet darin auch eine Berufung. Eines Abends lernt er in einem Restaurant seine Freundin kennen. Im Film der ARD erzählt sie:
«Er hatte so eine tolle Ausstrahlung. Diesen Rollstuhl hatte ich im ersten Moment gar nicht auf dem Schirm. Wenn er auch so locker damit umgeht, war das für mich auch gar kein Thema.»
Was uns bewegt, gestaltet unser Leben und der sichtbare Umgang schafft letztendlich Überzeugung.
Weiterführende Lesetipps
Video: Marcus Beuck
Marcus Beuck verkauft mit 30 Jahren seine Firma und wandert nach Mallorca aus. Doch auf der Insel kommt alles anders als gedacht - ein schwerer Unfall verändert sein Leben. Kurzbeitrag ARD.de
Einsamkeit macht Diebe
Noch bevor er in den Kindergarten kommt, ist René Portmann häufig auf sich alleine gestellt. Die Eltern trennen sich, er zieht zum Vater und der ist oft unterwegs auf Arbeit oder in Kneipen. Der kleine René beschäftigt sich selbst und schaut nicht selten Fernseh-Sendungen wie «Aktenzeichen XY ungelöst» und denkt sich: «Was die können, kann ich auch.» So lernt er von den Profis und verübt mit 6 Jahren seinen ersten Einbruch. Life-Channel.ch
Persönlichkeitsentwicklung: Anders denken, anders handeln
Wir alle möchten unseren Lebens- und Berufsalltag gestalten. Wir wollen Einfluss nehmen auf Ziele und Massnahmen. Wir möchten neue Handlungsmöglichkeiten entdecken und einsetzen. Doch manchmal fühlen wir uns, als würden wir gelebt, anstatt selbst zu leben, als wären wir ausgeliefert. Wo ansetzen? Andere verändern? Schwierig! Sich selbst verändern? Schwierig! Wohlwollende Selbstreflexion hilft, sich selbst weiterzuentwickeln und einen gesunden Umgang mit sich und dem sozialen Umfeld zu finden.
Kommentare