Kindheitserinnerungen: Merk dir: Du bist so gut wie jeder andere.

indheitserinnerungen: Merk dir: Du bist so gut wie jeder andere.
Alle Menschen brauchen Ermutigung.

Erinnerungen aus der Kindheit. Besondere Begegnungen. Schicksalsschläge. Prüfungen. Bestimmt könnten Sie diese Liste weiterführen. Jeder von uns hat eine Vielzahl an Erinnerungen. An Aussagen, die uns ent- oder ermutigt haben, mangelt es nicht. Von den Eltern, Geschwistern, Lehrern, Nachbarn. Während ich hier so schreibe, kommen mir automatisch einige Situationen in den Sinn. Kindheitserinnerungen. Sie sind nicht spurlos an uns vorbei gegangen.

Mir fällt auf, dass es mein tiefster Wunsch war, zu genügen. Etwas leisten zu können. Mit dabei sein, in der Gesellschaft. Positiv wahrgenommen werden. «Merk dir: Du bist so gut wie jeder andere», dieses Zitat stammt vom Vater des Bürgerrechtskämpfers Martin Luther King. Er hat es seinem Sohn immer wieder gesagt. Was daraus entstanden ist, ist beeindruckend. In einer Zeit, in der die Gesellschaft etwas völlig anderes lebte. Legendär ist der Satz «I have a dream».

Bürgerrechtskämpfers Martin Luther King - «I have a dream» Dok-Ausschnitt auf YouTube.com

Wir vergleichen. Wir bewerten.

Wer einen Beitrag leistet, wird mit anderen verglichen. Verglichen werden hat zur Folge, dass es ein «gut» und ein «weniger gut» gibt. Winner und Looser. Je nach Situation, je nach sozialem Umfeld oder Gesellschaft. Wir werten. Basis dafür sind Kindheitserinnerungen und Schlussfolgerungen daraus. Was wir als «wahr» definiert haben.

«Wenn du etwas willst, musst du es nehmen! Nimm oder dir wird genommen». Dieser Satz hat der Vater des noch jungen Henry Covington seinem Sohn gesagt. Sein Vater lag zu diesem Zeitpunkt im Bett. Die Mutter war im Gefängnis, weil sie ihren Mann niedergeschossen hatte, der fremdging. Für den jungen Henry war klar, sein Vater hat recht. So hat er sich genommen, was er wollte. Diebstahl, Drogen, Alkohol. Bis er ganz unten war. In der Gosse. War er am Ende? Nein. Weil seine Mutter ihm bei einem Besuch im Gefängnis auch etwas weitergegeben hat. «Glaube an Gott und werde Pfarrer». Es mag kitschig klingen. Doch wo sich Menschen verändern, geht es nicht um Kitsch. Wir profitieren letztendlich alle von solchen Veränderungen. Diese eindrückliche Geschichte wird im Film «Have a little faith» erzählt. Henry Covington hatte in seinem zu kurzen Leben vielen Obdachlosen geholfen und ihnen Perspektiven vermittelt. Massgebend für sein Leben waren die Aussagen seiner Eltern.

Als Coach ist mir heute klar: Feedbacks und andere Aussagen können anders gemacht werden. Individuell. Zum Beispiel

  • «Bei dir fällt mir dein ganz spezielles Auge auf, um Blumen mit ihrer ganzen Schönheit darzustellen.» oder
  • «Deine Kompetenz vermittelt mir ein gutes Bauchgefühl.»

Konstruktive und individuelle Feedbacks. Wertschätzung vermitteln. Warum? Das motiviert. Motivation ist die beste Medizin, um sich mehr in der Gesellschaft einbringen zu wollen. Henry hätte eine andere Aussage verdient als die, die ihm sein Vater mitgab. Das Gute an der Geschichte: Wir können uns verändern (lassen).

Denken. Fühlen. Handeln

Etwas persönlich erleben, etwas bewegen können, hinterlässt bei sich selbst tiefere Spuren. Sich bewusst mit dem Leben, mit Menschen, mit Herausforderungen auseinandersetzen. Und wenn wir es umsetzen, haben wir den grösstmöglichen Nutzen.

  • Nachhaltige Spuren helfen uns, aus einer Idee eine Tat zu machen.
  • Aus wiederholten Taten werden Gewohnheiten.
  • Aus Gewohnheiten werden Kompetenzen (Quelle: Talmud).

Dazu müssen wir bewusst hinsehen. Stehenbleiben. Hinhören. Zulassen. Einlassen. Handeln. Manchmal brauchen wir mehr Zeit. Müssen es immer wieder hören. Angehen. Trainieren.

Gut genug sein

Jeder Mensch ist individuell. Ein Original, das sich dieser Gesellschaft zumuten darf. Natürlich gibt es Regeln und Grenzen. Das muss so sein. Lernen tun wir das in unserer Kindheit. Sie prägt. Das ist kein Geheimnis. Ist Ihnen auch aufgefallen, dass, je nach Alter und Situation, uns verschiedene Kindheitserinnerungen einfallen? Das hat mit uns zu tun. Denn nicht unsere Erinnerungen prägen uns. Sondern wir prägen unsere Erinnerungen. Je nachdem, wo wir dran sind. Wie unser Selbstwertgefühl ist. Das ist menschlich. Gehört zum Leben. Das Wichtigste ist jedoch: «Merk dir: Du bist so gut wie jeder andere.» Ein jegliches auf seine Art. Das ist ein Grundrecht.

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