Wir sehnen uns nach Erfolg. Und doch lehrt uns der Alltag auch etwas anderes. Herausforderungen ohne Ende, aber mit realistischen Möglichkeiten.
Manchmal fühlen wir uns dem Leben ausgeliefert. Zum Beispiel, wenn wir seit Jahren auf eine Beförderung warten und plötzlich ein anderer bevorzugt wird. Wenn unsere Kinder einfach keine Lehrstelle finden oder sich so anders verhalten, als von ihnen verlangt oder gewünscht wird. Wenn Krankheit plötzlich ganz nahe ist und Angst uns im Griff hat.
Kein Mensch liebt dieses Gefühl, ausgeliefert zu sein, sich im Kreis zu drehen und nicht vom Fleck zu kommen.
Sich treiben lassen oder das Beste daraus machen?
«Das Beste kommt zum Schluss» ist eine Tragikomödie mit Jack Nicholson und Morgan Freeman. Der ungläubige, unmoralische weisse Klinikbesitzer und Milliardär Edward Cole und der hochgebildete schwarze Automechaniker Carter Chambers sind beide an Krebs erkrankt. Cole war viermal verheiratet und hat eine Tochter. Chambers wollte einst Geschichtsprofessor werden, doch die finanziellen Umstände aufgrund der plötzlichen Schwangerschaft seiner späteren Ehefrau zwangen ihn zur Änderung seines Berufsziels. Beide Männer liegen im selben Zimmer in einem Krankenhaus, welches Cole gehört. Beide müssen verschiedene Krebsbehandlungen über sich ergehen lassen und freunden sich aufgrund ihres gemeinsamen Schicksals trotz ihrer Gegensätze an. Dann erfahren beide, dass sie nur noch sechs bis zwölf Monate zu leben haben.
Chambers beginnt eine Liste der Dinge zu erstellen, die er noch tun will, bevor er den Löffel abgibt (die sogenannte «Löffelliste»). Gesagt, getan. Der Film zeigt, wie zwei schwerkranke Menschen sich nochmals aufmachen, um ihre restliche Zeit zu geniessen. Das Beste daraus zu machen.
«Die glücklichsten Menschen haben nicht das Beste von Allem, sie machen nur das Beste aus Allem, was sie haben.»
Kate Allatt, aus «So nah bei dir und doch so fern: Als ich in meinem Körper gefangen war»
Das Beste aus allem machen, was wir haben – so beschreibt es die Buchautorin Kate Allatt, die 2010 einen Schlaganfall erlitt, mit anschliessendem Locked-in-Syndrom*. Manchmal müssen wir stark an unsere Grenzen kommen, damit wir unser Leben überdenken. Damit wir Ziele relativieren. Damit wir loslassen von der Einstellung, von allem das Beste haben zu müssen.
Glück findet sich nie in der Menge oder in unendlichem materiellem Reichtum, sondern in der Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten. Im Wissen, dass man in sich für die Menschheit wichtig ist. Im Gestalten des eigenen Lebens. Ob in grossen oder in kleinen Dingen.
*(Eingeschlossensein- bzw. Gefangensein-Syndrom bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch bei Bewusstsein, jedoch körperlich gelähmt und unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen)
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