«Was ist Glück? Und wie finden wir es?»
schreibt die NZZ im gleichnamigen Artikel vom 18. März
Laut dem «World Happiness Report» der Uno gehören die Schweizer zu den glücklichsten Menschen der Welt. Doch das merke man ihnen gar nicht an. Die Schweiz soll angeblich das fünftglücklichste Land der Welt sein, hinter Finnland, Norwegen, Dänemark und Island.
Bei einer Strassenumfrage der gleichen Zeitung geben Passanten an, was sie unter purem Glück verstehen:
- mit Freunden Ski fahren und dann ein Fondue essen.
- Tanzen.
- Im Sommer die Füsse im Wasser baumeln lassen.
- Mit Partner und Kindern zusammen sein.
Der Schriftsteller Alain Claude Sulzer beschreibt Glück in einem Essay, ebenfalls in der NZZ, so:
«Das Glück ist individuell. Es ist demjenigen verpflichtet, der es empfindet. Es auf andere ausdehnen zu wollen, ist Ausdruck von Grössenwahn, der das Unglück all jener in Kauf nimmt, die daran nicht partizipieren dürfen, weil sie dem Glück scheinbar im Wege stehen.»
Die darauffolgende Leserdebatte zum Artikel, zeigt: Glück ist individuell zu verstehen.
«Für mich bedeutet Glücklichsein, Zeit und das, was mir lieb und teuer ist, mit anderen zu teilen. Grundlage des Glücks dürfte Empathie sein. Ganz sicher ist es aber weder Staatsaufgabe, Glück zu erfüllen noch ein Schulfach.»
«Ich schätze mich zum Beispiel glücklich Schweizer zu sein und in einem der Länder mit dem höchsten Wohlstand und der besten Sozialversorgung geboren zu sein und zu leben. Bei uns wissen die Wenigsten, was Hunger, Krieg und Elend bedeuten. Für mich ist das grosses Glück. Und trotzdem, ganz ehrlich, bin ich nicht glücklich. Weil in unserem Land trotz allem das Wertegefüge auseinandergedriftet ist. Weil es mehr und mehr Egomanen gibt, denen nichts mehr heilig ist und die sich auf Kosten anderer bereichern. Weil all die Ermottis, Collardis, Vincenzens dieser Welt ihre soziale Verantwortung längst vergessen haben und sich nur noch den eigenen Hals vollstopfen.»
«Sogenannte Aha-Erlebnisse und Freundschaften, die sich eher ‚glücklicherweise‘ als ‚gemacht oder gekauft‘ ergeben, bereiten viel mehr artgerechte menschliche Lebensfreude. Es ist auch ein Glück, wenn ein körperlicher Schmerz u/o psychisches Leiden auf natürliche Weise oder mit freundschaftlichen Gesprächen nachlassen.»
«Glück sind Momente im Leben, in denen man das Gefühl hat, dass alles stimme.»
Die ganzen Leserstimmen kann man hier nachlesen.
«Glück muss man können!»
Peter-T. Schulz
Natürlich sind Glück und Glücksgefühle eine Frage der Definition unserer Grundstimmung und Gesundheit. Glück wird selten als finanzieller Reichtum gedeutet. Es sind vor allem Dinge, die wir wirklich zum Leben brauchen. Zum Beispiel Freundschaften, Familie, Gesundheit.
Sind gute Freunde, eine Familie oder Gesundheit Glückssache? Bei all diesen Dingen haben wir einen gewissen Einfluss, sie zu fördern oder zu fordern. Beziehung ist nicht einfach gegeben. Sie bedeutet Arbeit. Auch unsere Gesundheit können wir in einem bestimmten Rahmen beeinflussen.
Glück trifft wohl in den wenigsten Fällen einfach so ein. Auch Lottomillionäre mussten einen Einsatz bestimmen und ihn im Vorfeld einzahlen. Und vielleicht zum Glück trifft nicht alles ein, was wir uns unter Glück vorstellen …
«Am meisten Glück liegt wohl eher im Unauffälligen. Im Alltäglichen und Stillen. Zum Beispiel, wenn sich zwei Menschen begegnen und beide mit dem Gefühl auseinander gehen, ernst genommen und ermutigt worden zu sein.»
Andreas Räber
Weiterführender Lesetipp
Glücklich sein
«Glücklich ist einer, der sich bei Sonnenuntergang auf die aufgehenden Sterne freut.» Glück haben wir oft mehr in der Hand, als wir glauben.
Was ist Glück?
«Man weiss selten, was Glück ist, aber man weiss meistens, was Glück war.» Was ist Glück? Kann es überhaupt definiert werden? Ab wann sind wir glücklich? Und wenn Glück da ist, erkennen wir es?
Menschen brauchen Menschen
«Ein Mensch fühlt sich oft wie verwandelt, sobald man ihn menschlich behandelt.» Es sind oft kleine, unscheinbare Dinge, die eine grosse Veränderung ermöglichen.
Kommentare