Die Macht unseres Denkens und unsere biologische Reset-Taste

Die Macht unserer Gedanken
Gedanken kennen keine Grenzen und beeinflussen unser Handeln. (Bild © TeamDaf - stock.adobe.com)

Warum falle ich immer wieder darauf herein? Warum funktioniere ich so?

Was kann ich tun, damit es anders wird?

Da ist ein Verhalten, das in typischen Situationen – meistens sind das Druckphasen – immer wieder gleich abläuft, obwohl man es eigentlich anders möchte… Es ist angelerntes Verhalten, das wir uns in unserem bisherigen Leben als Sofort-Massnahme antrainiert haben. Darunter leiden viele Menschen sehr. Man weiss es und fällt doch immer wieder darauf herein.

Als Menschen möchten wir in erster Linie Unangenehmes verhindern. Wir glauben zu wissen, dass wir uns daneben verhalten haben. Wir wissen mit fester Bestimmtheit, dass unser Wert bei andern verloren hat. Menschen denken eher negativ als positiv. Vieles ist einfach Alltag und wo Menschen zusammenarbeiten und leben, da passieren Fehler. Die Angst, sein Ansehen, Autorität etc. zu verlieren ist gross. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und wo Schatten ist, kann mit dem richtigen Umgang auch Licht entstehen.

Prof. Dr. Jürg Willi schreibt im Buch «Wendepunkte im Lebenslauf» über seine Zeit als Oberarzt Ende der 1960er Jahre. Mitten in der antiautoritären Welle rebellierten Patienten gegen Ärzte und die Assistenzärzte gegen die Vorgesetzten. Als Oberarzt stand er mitten drin und glaubte, seine eigenen Vorgesetzten gegenüber den Assistenzärzten verteidigen zu müssen. Zu seiner Rolle gehörten nun auch das Einhalten von Distanz und das Aushalten von Spannungen und Rivalitäten. Willi lernte in dieser Phase, dass er durch die Bereitschaft, Kritik zuzulassen und sich damit auseinanderzusetzen, nicht an Autorität verlor, sondern so vielmehr die Bildung eines kooperativen Betriebsklimas ermöglichte.

«Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie bestimmen dein ganzes Leben»

Aus dem Buch der Sprüche, Bibel

Unser Hirn steuert und bewertet laufend. Uns selbst und andere. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich andere Menschen auf Grund ihres Äusseren und ihres Verhaltens verurteile. Ich vergesse sehr oft, dass hinter jedem Menschen ein Mensch steckt. Erst der bewusste zweite Blick deckt auf. Erst meine innere Offenheit gibt dem Mitmenschen mehr Chancen, sich besser zu profilieren.

Gefahren frühzeitig erkennen

Nehmen wir zum Beispiel das Autofahren. Wir werden durch Schilder auf Gefahren aufmerksam gemacht. Fahren wir in ein Dorf oder sehen wir spielende Kinder, werden wir aufmerksamer und drosseln die Geschwindigkeit. Unterwegs sein bedeutet anpassungsfähig bleiben. Unser Alltag wird von der virtuellen Schaltanlage, unserem Denken, gesteuert. Der Terminkalender zum Beispiel ist so ein Gefahrenpotenzial, das sich sofort verdoppelt, wenn man Termine mit dem Partner absprechen muss. Wenn wir zu viel zu schnell wollen und nicht genügend Zeit einplanen. Auch für Unvorhergesehenes.

Wir müssen uns selbst entdecken, unseren Tagesablauf notieren, um zu erkennen, wo das Eis dünner wird. Und wir müssen barmherzig sein mit uns und unseren Mitmenschen.

 

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