Die Gedanken sind frei. Aber machen sie uns auch frei?

Gedanken können bremsen und fördern
Unsere Gedanken: Sie können uns bremsen oder enorme Kräfte freisesetzen.

Gedanken. Manchmal bin ich echt froh, dass niemand meine Gedanken lesen kann. Da sammelt sich einiges an, wenn der Tag lang ist. Rund 70 % davon seien negativ, habe ich in meiner Coachingausbildung gehört. Das ist viel. Das meiste davon sind wir uns gar nicht bewusst. Gut – es sind ja nur Gedanken. Oder nicht? Müssen wir negative Gedanken um jeden Preis verhindern?

In Gedanken versunken…

… ja, das kann schon dann und wann mal vorkommen. Vielleicht sogar immer öfter, wenn ich beispielsweise unseren Umgang mit Smartphones sehe. Immer dran sein. Immer vernetzt. Immer dabei. Versunken im Meer von Informationen, die wir aufgrund von Tempo und Masse gar nicht verarbeiten können. Solange unsere physische Festplatte noch Platz hat, kann das gehen. Was aber, wenn es zum Crash kommt? Wenn wir nicht mehr klar denken können? Wenn Gefühle unsere Gedanken und unser Handeln prägen? Wenn plötzlich «Ich kann mich selbst nicht verstehen!» dominiert? Wenn wir wortwörtlich «aus dem Rahmen» fallen und nicht mehr mithalten können? Das zeigt zum Beispiel der Film «Alles steht Kopf» sehr gut auf.

Alles steht Kopf

Dieser Animationsfilm zeigt die Gefühlswelt von Erwachsenen und Kindern visuell auf. Protagonistin ist die 11 jährige Riley, die mit ihren Eltern nach San Franzisco zieht. Der Film zeigt auf unterhaltsame Weise, wie mit Rileys Geburt ihre Emotionszentrale gestartet wird. «Freude », ihre erste Emotion, betritt das Kontrollzentrum und erblickt Rileys Eltern, die von Riley angelächelt werden. Die erste positive Erinnerung wird abgespeichert, jedoch taucht kurz darauf «Kummer» auf, woraufhin Riley anfängt zu schreien. Rileys Kindheit wird fortan von fünf Basisemotionen geprägt: Freude, Kummer, Angst, Wut und Ekel.

Film-Trailer «Alles steht Kopf» auf YouTube.com ansehen

Dieser Film macht verständlich, was in unserem Kopf vorgeht. Natürlich ist unsere Gedankenwelt viel komplexer. Und doch lassen sich damit die eigenen Gefühle irgendwie besser einordnen. Besonders stark am Film finde ich, dass Wut und Kummer legitimiert werden und zum Menschsein gehören (dürfen). Ganz ehrlich: Im Verlauf eines Lebens kann sich einiges an Gedanken, Gefühlen und Gewohnheiten ansammeln.

Gedanken gehören zu unserem Menschsein. Wir dürfen sie haben. Wenn sie jedoch anfangen, uns zu «haben», braucht es ein sich-bewusst-Werden mithilfe eines Coaches.

«Es wird immer gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht»

Hermann Hesse

Die meisten Menschen haben mehr Kompetenzen und Lebenserfahrungen, als ihnen bewusst sind. Was auf den ersten Blick persönlich als negativ wahrgenommen wird, kann für andere eine grosse Hilfe bedeuten. Lebenserfahrung ringt uns viel ab. Wird sie, zum Beispiel mithilfe eines Coachs, reflektiert, kann sie unbezahlbar wertvoll werden. Nicht nur für uns selbst, auch unser soziales Umfeld kann davon profitieren. Zudem: Es wird immer gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht. Wie wahr!

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