Dem Leben etwas geben: «Ich bringe die Leute in Bewegung»

Der amerikanische Autohersteller Henry Ford war eine oft umstrittene Persönlichkeit seiner Zeit. Er verstand sein Unternehmen als ein Institut, das der Allgemeinheit gehört. Ford selbst definierte sich als Verwalter eines anvertrauten Gutes. Er verlangte von seinen Mitarbeitern vollen Einsatz. Dafür erhielten sie Rekordlöhne, die auch immer mehr anstiegen. Oftmals wurde sein Unternehmen von den Medien als «dem Untergang geweiht» beschrieben. Er liess sich jedoch nicht beirren. Lebte gegen den Trend und senkte seine Preise weiter. Gelebte Überzeugung inmitten eines gegensätzlichen Trends.

Eines Morgens aber entschloss er sich, das Leben nochmals zu packen und sich künftig jeden Tag zu fragen, was er dem Leben geben könne – und nicht umgekehrt.

Die Rede ist von SRF Moderator Ralph Wicki. Mit fünfzig Jahren hatte er nach eigenen Angaben eine tiefe Krise, wusste nicht mehr, ob es ihn überhaupt noch brauchte. Fragen, die wir uns wahrscheinlich alle um die Mitte des Lebens stellen. Die aufkommen und hartnäckig bleiben, bis wir uns ihnen stellen. Wicki entschloss sich für das Leben. Es nochmals zu ergreifen.

Kurz darauf startete er mit der Sendung «Nachtclub» auf Radio SRF1. Die nächtliche Sendezeit ist dabei ein entscheidender Faktor: Wenn der Tag geht, seien die Menschen viel offener, weniger hart zu sich selber und den anderen.

Kurzportrait von Ralph Wicki auf YouTube.com

In der Stille der Nacht. Am «Rand der Zeit». Dann, wenn wir gehört werden. Von Ralph Wicki und von über 250‘000 Hörern.

Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen

(aus «Dumme Sprüche für Gescheite»)

Daran ist schon etwas Wahres. Doch was heisst es, mit der Zeit zu gehen? Alles einfach tun, was andere auch machen? Oder genauer hinzusehen? Hinter die Kulissen zu blicken? Lücken zu finden? Ideen zu entwickeln? Statt Drucker mit kurzer Lebenszeit solche mit einem hervorragenden Service anzubieten, beispielsweise. Ressourcenschonend denken? Qualität steigern?

Mit Henry Ford habe ich begonnen, mit ihm möchte ich auch abschliessen.

«Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, erinnere dich daran, dass das Flugzeug gegen den Wind abhebt, nicht mit ihm.»

Henry Ford
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