Berufswahl: Welcher Beruf ist der richtige für mich?

Berufswahl: Angehen und dran bleiben

Den richtigen Beruf zu finden, kann sehr schwer sein. Entstehen doch laufend neue Berufe, während andere verschwinden. Und was bedeutet die Aussage, den «richtigen» Beruf finden? Ist «richtig» nicht vor allem von persönlichen Kriterien und Sichtweisen abhängig?

«Das habe ich nun gesehen. Das kann es nicht sein!»

Dies ein mögliches Fazit von Menschen, die in der Mitte des Lebens stehen und sich beruflich neu orientieren möchten. Sie haben aufgrund ihrer bisherigen Berufserfahrung Bilanz gezogen und sind sich sicher: So kann und soll es nicht weitergehen! Waren es am Anfang Lohn und Ansehen gewesen, die die Berufswahl beeinflusst hatten, so werden unterdessen andere Werte gesucht. Mit der Zeit kann man eher über den eigenen Schatten springen.

Je älter wir werden, desto wertvoller erscheint uns unsere beschränkte Zeit.

Genau deshalb wollen wir uns für das «richtige» einsetzen.

«Nur gerade ein Drittel der Arbeitnehmer in Europa hat das Gefühl, im richtigen Job zu sein – das besagen Umfragen. Ein weiteres Drittel ist nicht mehr vollständig zufrieden, für das übrige Drittel ist der Job regelrecht zur Qual geworden.» schreibt der Beobachter im Artikel «Neuer Job, neues Glück».

«Ich weiss eigentlich gar nicht, was ich möchte…»

Einen neuen Beruf zu suchen und nicht zu wissen, in welche Richtung man gehen will, ist nicht selten. Wie also vorgehen, wenn man nicht weiss, wohin? Wertvolle Unterstützung bietet der Gang zu einem Coach.

«Genau das ist es!»

Wir möchten wissen, wo wir hingehören und welchen «Auftrag» wir haben. Vielleicht sind Ihnen selbst schon Menschen begegnet, die aus voller Überzeugung wussten, dass sie explizit in den von ihnen gewählten Beruf gehören.

Wer wünscht sich das nicht? Zu wissen, das ist genau der richtige Job/Beruf für mich!

Wer so denkt, geht von einer besonderen Bestimmung, einer persönlichen Berufung aus. Besondere Bestimmungen haben etwas sehr Angenehmes: Sie motivieren und treiben uns automatisch voran. Sie helfen uns, schwierige Momente besser zu ertragen und geben uns ein Gefühl von Erfüllung. Nur trifft diese Überzeugung, im genau richtigen Job zu sein, eher selten zu.

Eine klar empfundene Bestimmung nimmt uns die Verantwortung ab, selbst zu entscheiden.  Als freies Individuum haben wir in vielen Bereichen eine Wahl, was wir tun möchten. Entscheidungen treffen zu müssen ist jedoch nicht immer einfach oder angenehm.

Vor allem, wenn wir auf der Suche nach dem einzig Richtigen sind und mit der fixen Meinung leben, alles andere sei falsch …

«Wie weiss ich, welcher Beruf zu mir passt?»

«Test, Test …» So lauten manchmal die Worte, wenn ein Mikrophon auf dessen Funktion getestet wird.

«Nicht glauben, ausprobieren»

lautet der Buchtitel des deutschen Fotografen Stefan Wiesner.

Ausprobieren und etwas wagen ist ein ganz wichtiger Ansatz, wenn im Vorfeld grundlegende Überlegungen über vorhandene Interessen und Kompetenzen stattgefunden haben. Die Bereitschaft, genauer hinzusehen und Bisheriges zu reflektieren ist darum enorm wichtig. Zudem geht der Berufung oft ein langer Weg voraus, auf dem man diverse Tätigkeiten ausübt, um herauszufinden, dass es noch mehr oder etwas anderes geben muss.

Manchmal dauert es, um seine Berufung zu finden

Ein bis zwei Jahre Vorbereitungszeit sind nicht unüblich, wenn man sich beruflich grundlegend verändern will, wird ein Berufscoach im Beobachter-Artikel zitiert. Nicht jeder erkennt auf die Schnelle seine Berufung und manchmal ist der Weg dazu sehr lang. Das braucht viel Geduld. Doch was können wir tun, wenn wir uns nicht sicher sind?

Das andere Know-how: Sozialkompetenz und Empathie

Weiterbildungen im Bereich Fachwissen sind ein Muss, das liegt auf der Hand. Doch dann gibt es noch Aus- und Weiterbildungen, wo es um Sozialkompetenz und Empathie geht. Um uns und unsere Mitmenschen. Um Kommunikation und darum, welche Führungsqualitäten man hat oder entwickeln kann. Denn Wissen allein ist nur die halbe Miete.

«Welcher Beruf passt zu mir?»

Wir müssen an unseren Vorstellungen arbeiten. Erwartungen und konkrete Vorstellungen aufdecken, sie reifen lassen. Aus einer gewissen Distanz heraus erkennen wir besser, welche davon realistisch und umsetzbar und darum wirklich wichtig sind.

Zum Beispiel, dass unter «Karriere» nicht nur die «oberen Etagen» gemeint sein können, sondern genau so gut das einfache und befreiende Gefühl, etwas für das Wohl der menschlichen Gemeinschaft getan zu haben.

Angelo Ressegatti baute laut Beobachter-Artikel früher Häuser, entwarf Wohnungen und leitete Baustellen. Nun liest er den Bewohnern eines Pflegezentrums aus Büchern und Zeitungen vor, unterstützt sie beim Kochen und leitet einen Männertreff sowie ein Gedächtnistraining. Vom Architekten zum Aktivierungstherapeuten. Er hat seinen Entscheid nie bereut:

 

«Es war absolut richtig, etwas Neues zu versuchen. Jeden Tag freue ich mich auf meine Arbeit.»

(Quelle: Beobachter.ch, «Neuer Job, neues Glück»)

Sich aufmachen, um den richtigen Beruf zu finden, lohnt sich. Und wenn man am Ende feststellt, dass der bestehende oder ein ganz «einfacher» eben doch der richtige ist …

Jetzt berufliche Standortbestimmung angehen

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