Man könnte als Ü50er wahnsinnig werden ob den dauernden technischen Erneuerungen, die uns das Internet und die moderne Kommunikation bescheren. Gefühlt geraten Ü50ger – auch Digital Immigrants (erst im Erwachsenenalter in die moderne Technologie eingeführt) – genannt, immer mehr in den Rückstand. Hinterherlaufen stresst! Nun zeigt eine Studie, dass – man höre und staune – auch Jüngere Mühe mit der Technik und deren Entwicklung haben.
Digital Natives – Hohe Erwartungen und Verzettelung während der Arbeit
Arbeitsaufträge werden von jüngeren Mitarbeiterinnen demnach nicht schneller erledigt als von den älteren Kollegen. Die Studie sagt aus, dass das mutmassliche Multitasking der Effizienz sogar schadet und dass sogenannte Digital Natives (Menschen, die mit Computern, Internet, Videospielen, Smartphones, Tablets und Social Medias aufgewachsen sind) sich während der Arbeit verzetteln.
Im pädagogischen Teil der Studie werde darauf hingewiesen, dass Bildungsinstitutionen Schülerinnen und Schülern Fähigkeiten unterstellen, die diese gar nicht besitzen. So wird einfach angenommen, dass unter 35-Jährige mit Technik umgehen können, weil sie ja damit aufgewachsen seien. (Quelle: Watson.ch)
Prognosen enthalten auch Ungenauigkeiten
Und doch werden wir immer wieder mit Prognosen konfrontiert, die uns beunruhigen können. Das Weltwirtschaftsforum WEF prognostiziert, dass bis 2020 durch die Digitalisierung 7 Millionen Jobs verloren gehen, aber nur 2 Millionen neue entstehen würden. Oder die sogenannte digitale Transformation. Wer bei der Technologie-Entwicklung nicht mitzieht, werde grosse Nachteile, zum Beispiel als Unternehmen, haben. Das klingt dramatisch. Das ist allerdings eine Aussage, die erst einmal von der Praxis bewiesen werden muss. Eine Ansage, die schwer einzuordnen ist und darum Ängste auslöst.
«Letztendlich ist nicht entscheidend, wie viel Technologie auf den Markt geworfen wird, sondern ob wir und wie wir sie aufnehmen. Der Markt - also wir - bestimmen!»
Andreas Räber
Und doch müssen wir diese Entwicklung ernst nehmen . Dabei sein ist tatsächlich wichtig. Doch nicht für jeden gleich. Social Plattformen zu betreiben und zu pflegen ist ein Ansatz von vielen. Das gilt auch persönliche Beziehungen. Entscheidend sind Inhalt und Qualität. Mitentscheidend sind wir als Menschen und unser Selbstmarketing.
«Freundschaft ist eine Tür zwischen zwei Menschen. Sie kann manchmal knarren, sie kann klemmen, aber sie ist nie verschlossen.»
Balthasar Gracián y Morales
Wie finden Ü50-Mitarbeiter einen neuen Job? Ehemalige 50-Plus-Arbeitslose berichten, wie sie trotz ihres Alters und der geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt einen neuen Job gefunden haben. Oftmals sind es Tipps und Hinweise von Freunden und Bekannten. Networking. Regelmässig auffallen, dabei sein, im Gespräch bleiben. Es geht nicht nur um die Menge. Es geht um Effizienz. Um das Richtige in der richtigen Menge in der richtigen Form. Digitalisierung ist ein wichtiges Hilfsmittel. Zukunft gestalten wir nach wie vor ganztraditionell. Ganz persönlich.
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