Seit unser jüngster Sohn Automechatroniker Nutzfahrzeuge wird, tauche ich dann und wann in die Welt der Motoren ein. Kraftstoffverbrauch, der Unterschied zwischen Diesel- und Benzin-Fahrzeugen, wie man Räder auswuchtet und vieles mehr, das ich oft nur annähernd verstehe. Jetzt hat er sich selbst ein Auto kaufen können. Dabei ist mir aufgefallen, auf welche Punkte er dabei geachtet hat. Einer sind die regelmässigen Serviceeinträge und was an Wartung bereits alles erledigt wurde. Je mehr, desto besser der Zustand des Autos, desto mehr Wert – so seine Logik.
Service am Menschen
Eigentlich ist es ja logisch. Service und Wartung erhalten den Wert und versprechen eine längere Lebenszeit. Das gilt auch beim Menschen. Der Gang zur Routineuntersuchung beim Arzt, Augendoktor oder Dentisten sind wie ein Service. Check und eventuelle Interventionen. Weil, wenn man es nicht macht, der Motor sonst vielleicht plötzlich still steht.
«Ich war immerzu müde und von einer inneren Unruhe getrieben. Das Leben im Scheinwerferlicht ist sowieso schon hektisch und aufreibend. Doch auch wenn es um mich herum mal ruhiger zu und her ging, war ich schlicht nicht in der Lage, mich zu entspannen. So ging das mehrere Monate.»
sagt der ehemalige deutsche Skispringer Sven Hannawald (Tagesanzeiger Beilage, 19.11.16), der in einem Burnout landete und seine Aktivkarriere 2005 beenden musste.
Boxenstop!
«Die Adventszeit ist eine Zeit, in der man Zeit hat, darüber nachzudenken, wofür es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen.»
© Gudrun Kropp
Autos können heute an Analysegeräte angeschlossen werden, welche melden, wo der Fehler liegt. Das ist bei uns Menschen etwas schwieriger. Adventszeit darf deshalb als konstruktive Aufforderung zu einem Blick ins «Serviceheft» verstanden werden. Herausforderungen, Termine, Beziehungen, Spass und Erholung müssen im Gleichklang stehen. Advent lädt zur Besinnung ein. Laut christlicher Tradition zur bewussten Begegnung mit Gott. Ruhe finden. Wertedenken. Abwägen, wofür es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen. Um danach gestärkt weiterleben zu können.
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